Tabgha
Übersicht
Am See Genezareth liegt die allgemein als Ort der Brotvermehrung bekannte Kirche und Kloster Tabgha. Hier ist der Ort in Israel, an dem die wundersame Brotvermehrung stattfand, die beim Evangelisten Markus 6, 30-44 erwähnt wird. Hier soll die Speisung der Fünftausend Menschen stattgefunden haben, die der Predigt eines Rabbis aus Nazareth gelauscht haben. Vor dem Altar der Klosterkirche befindet sich ein wunderschönes Mosaik. Es zeigt einen Brotkorb mit 4 Broten und 2 Fischen. Unter dem Altar ist nach der Tradition der Fels zu sehen, auf dem die Speisung vor dem austeilen durch Jesus abgelegt wurde.
Geschichte
Tabgha ist eine wichtige christliche Pilgerstätte im heutigen Israel, die mit dem Wirken Jesu in Verbindung gebracht wird. Sie liegt am Nordufer des See Genezareth in Galiläa. Der Name ist die Verkürzung der arabischen Ortsbezeichnung et Tabigha oder et Tabgha; diese Bezeichnung leitet sich vom griechischen Heptapegon, "Siebenquell" ab, mit dem Pilger in der byzantinischen Zeit den Ort benannten, weil dort sieben Quellen entspringen. Auf hebräisch heißt der Ort En Sheva. In den Evangelien nehmen der See und allgemein Galiläa als erster Wirkungsbereich Jesu eine wichtige Rolle ein.
Brotvermehrungskirche in Tabgha, Altar und Mosaik: vier Brote und zwei Fische. Auf diesem Felsen soll Jesus die fünf Brote und zwei Fische während der Brotvermehrung abgelegt haben - eingebunden über Wikimedia Commons
...weitere christliche Stätten...
Nahe Tabgha bestehen weitere christliche Stätten, u.a. der Berg der Seligpreisungen unmittelbar nördlich und Kapernaum östlich von Tabgha. Beim nahen Kibbuz Ginnossar wurde 1986 ein Boot aus der Zeit Jesu entdeckt. Im westlichen Teil des Geländes befindet sich die aus hellem Stein erbaute Brotvermehrungskirche. Die beiden Vorgängerbauten entstanden im 4. und 5. Jahrhundert. Das heutige, dem byzantinischen Stil nachempfundene Kirchengebäude mit vorgelagertem Atrium und Narthex wurde 1980 - 1982 auf den Grundmauern einer Kirche dem 5. Jahrhundert errichtet; stellenweise sind noch die alten schwarzen Basaltmauern zu erkennen.
Mosaiken
Auch die Mosaiken aus diesem zweiten byzantinischen Bau sind erhalten; von besonderer künstlerischer Qualität sind die Darstellungen von Wasservögeln und Sumpfpflanzen in den Seitenschiffen und im Querschiff. Sehr bekannt ist das Mosaik am Altar, das einen Korb mit vier Broten (das fünfte Brot ist das bei der Eucharistie verwendete Brot auf dem Altar) sowie zwei Fische links und rechts davon zeigt. Das Motiv findet sich häufig auf bunten Keramiktellern- und Platten für Touristen. [1]
Primatskapelle
Unmittelbar am Seeufer befindet sich im östlichen Teil Tabghas die so genannte Primatskapelle, die an die Erscheinung Jesu am See nach seiner Auferstehung, das anschließende gemeinsame Mahl mit seinen Jüngern und den Auftrag an Petrus erinnert. Die Kirche wird auch als "Mensa Christi" bezeichnet - als Tisch Christi.
Mensa Christi
Vermutlich ist sie der sechste Kirchenbau an diesem Ort; bereits die Pilgerin Egeria erwähnt im 4. Jahrhundert hier eine Kirche, der mehrere Bauten bis hin zu einem norwegischen (Stab-) Kirchenbau zur Zeit der Kreuzfahrer folgten. Das heutige Gebäude wurde 1933 erbaut. Im Gegensatz zur Brotvermehrungskirche besteht die Kapelle aus schwarzem Basalt. Das Kircheninnere wird von einem großen Steinblock dominiert, an dem das Mahl stattgefunden haben soll.
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Tabgha basieren auf dem Artikel Tabgha (Stand vom 25.01.2008) und stammen zusammen mit den Fotos "Titelfoto: Primatskapelle; Mosaik: Vier Brote und zwei Fische; (2 Fotos) Autor: Berthold Werner" - "Garten der Brotvermehrungskirche - Autor: David Shankbone" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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