Gartengrab
Überblick
Das Gartengrab in Jerusalem liegt außerhalb der Stadtmauern in der Nähe des Damaskustores. Einige (anglikanische und freikirchliche Christen) glauben, dass dies der Ort des Begräbnisses und der Auferstehung Jesu sei im Gegensatz zu dem traditionellen Standort, der Kirche des Heiligen Grabes. Es gibt keine Erwähnung des Gartengrabes als Ort des Begräbnisses Jesu vor dem 19. Jahrhundert. Das nördlich des Damaskustores liegende Grab ist eine Grabkammer aus römischer Zeit und wurde aus einer mehrere Meter hohen Felswand geschlagen. Heute ist sie von einer gepflegten Gartenanlage umgeben, die vielen Besuchern Jerusalems als Ort der Ruhe in der hektischen Vielvölkerstadt gilt.
Gartengrab in Jerusalem
Das Gartengrab wurde im Jahr 1867 entdeckt und 1891 ausgegraben. Entscheidend für die weitere Entwicklung war das Jahr 1882, als der englische General Charles Gordon zu der Überzeugung kam, dass es sich beim Gartengrab um das Grab Jesu handeln müsse. Als Hinweise dienten ihm die Lage vor der Stadtmauer und die Form des Hügels, in der er einen Schädel erkannte. Schon 1894 wurde zur Erhaltung des Ortes die „Gartengrabvereinigung“ gegründet, von deren Spendengeldern das Gelände um die Grabstätte gekauft wurde.
Echtheit des Grabes
Man nimmt heute allgemein an, dass es sich hier nicht um das wirkliche, authentische Grab Jesu Christi handelt. Es gibt zwar einige Argumente für die Echtheit des Grabes - z.B. die Lage, einige christliche Symbole im Grabinneren und die Tatsache, dass der Ort traditionell als "Steinigungsplatz" bezeichnet wurde. Überwiegend wird jedoch die Grabeskirche als Ort der Kreuzigung und Auferstehung Jesu angesehen. Für diese Annahme sprechen neben der Tradition auch historische und archäologische Hinweise und die Tatsache, dass jenes Gebiet zur Zeit Jesu ebenfalls außerhalb der damaligen Stadtmauern lag.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten einige Gelehrte zu der Auffassung, dass die Grabeskirche aus mehreren Gründen nicht der Ort der Kreuzigung und des heiligen Grabes sein könnte. Auch unter den Protestanten gab es Kräfte, die in der Grabeskirche nicht den Ort sahen, den die griechisch-orthodoxe Kirche und die katholische Kirche aufgrund der Tradition vieler Jahrhunderte dieser Stätte zumaßen. Bei den Protestanten und Anglikanern mag es zusätzlich daran gelegen haben, dass sie diese Stätte nicht so nutzen konnten, wie die anderen christlichen Konfessionen innerhalb der Grabeskirche.
Gordon's Calvary
Hier kommt nun der englische General Gordon ins Spiel. Nach seinem Besuch Palästinas in den Jahren 1882 - 83 schlug Gordon eine andere Stelle für Golgotha, den Ort der Kreuzigung Christi, vor. Nördlich der vormals angenommen Stelle, der Grabeskirche, ist dieser Ort heute als "Das Gartengrab" bekannt. Zeitweise wurde diese Stätte auch "Gordon's Calvary" genannt. Gordons Interesse daran wurde durch seine religiösen Überzeugungen begründet.
General Gordon (1833 - 1885)
Charles George Gordon wurde am 28. Januar 1833 in Woolwich bei London (England) geboren und verstarb bei der Eroberung von Karthum im Sudan am 26. Januar 1885 durch die Soldaten des Mahdi. Gordon war ein britischer Generalmajor und Generalgouverneur des türkisch-ägyptischen Sudans. Man nannte ihn auch China Gordon, Gordon Pascha oder Gordon von Khartum. Charles Gordon war der vierte Sohn und das neunte Kind des Generals Henry William Gordon, Royal Artillery und seiner Frau Elizabeth (1794 – 1873). Er absolvierte die Royal Military Academy in Woolwich...
Weitere Informationen zum britischen General Charles George Gordon finden Sie hier....!
Quellenangabe:
Die Fotos "Titelfoto: Garden Tomb - Autor: James Emery" - "Eingang zum Gartengrab - Autor: upyernoz" - "Gartengrab - Autor: Bruce Lee" - "Gartengrab, Jerusalem; Umgebung des Gartengrabes; Gelände beim Gartengrab; Gartengrab - Ostjerusalem (4 Fotos) - Autor: Deror Avi" - "Golgotha - Kreuzabnahme - Autor: Gerard David" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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