Tel Motza

Überblick

Bei den vom israelischen Archäologen Michael Eisenberg organisierten Ausgrabungen wurden u.a. zwei Häuser aus der Zeit des Zweiten Tempels freigelegt, ähnlich denen, die in der Altstadt von Jerusalem gefunden wurden. Nicht weit von der Quelle von Eïn-Motza entfernt befinden sich Ruinen aus byzantinischer Zeit, die mit imposanten Mosaiken geschmückt sind. Die Quelle befindet sich etwa 300 Meter westlich der Siedlung von Motza. Im Mittelalter bauten die Kreuzfahrer an derselben Stelle eine Festung- wie viele andere auch auf dem Weg nach Jerusalem. Abseits der heutigen Straße, die nach Motza führt, ist von der Festung nur noch ein Teil der aus Sandstein gebauten und einen Meter langen Mauer erhalten.

Eisenzeitliche israelitische Siedlung

Weitere Ausgrabungen in Motza im Jahr 2012/2013 brachten in Tel Motza einen Tempel zu Tage, ein großes Gebäude, das deutliche Elemente ritueller Nutzung enthielt und auf das 9. Jahrhundert v. Chr. datiert wurde. Ein seltenes Versteck ritueller Gegenstände, die in der Nähe des Gebäudes gefunden wurden, enthielt winzige Keramikfiguren von Menschen und Tieren. Eine Analyse der vor Ort gefundenen Tierknochen ergab, dass sie nur koscheren Tieren gehörten. Die Ausgrabungen an der Stätte wurden noch 2013 fortgesetzt, angeführt von den Archäologen Shua Kisilevitz, Zvi Greenhut und Anna Eirikh-Rose im Auftrag der Israel Antiquities Authority (IAA).

Ausgrabungen

Der Fundort des Tempels befindet sich direkt unter einer Brücke des Highway Nr.1 - Te Aviv - Jerusalem - in der näheren Umgebung von Motza. Durch den Plan, die Straßenführung in diesem Bereich zu ändern, nahmen israelische Archäologen bereits 2012 eine Notgrabung vor, bei der allerdings aus Zeitgründen nicht alle Fragen vollständig geklärt werden konnten. Einige Funde, wie die mögliche Anwesenheit eines kanaanäischen Sturmgottes, wurden als weiterer Beweis dafür interpretiert, dass sich die judäische Religion („Jahwismus“) aus der Zeit des Ersten Tempels deutlich von dem viel später in der Bibel dargestellten monotheistischen Judentum unterschied. [1]

Geschichte

Der Tempel von Tel Motza ist ein alter israelitischer Tempel in der Gegend von Motza am westlichen Stadtrand von Jerusalem, der im Jahr 2012 von israelischen Archäologen entdeckt wurde. Der Fundort - ein Areal von einer Größe von fast 4000 Quadratmeter - liegt in einer Entfernung von etwa 7 Kilometer zu Jerusalem. Ausgrabungen in Tel Motza, die vor dem Bau des Highway 1 durchgeführt wurden, enthüllten ein öffentliches Gebäude, einige Lagerhäuser und Silos aus der Zeit der Vereinigten Königreiche Israel und Juda (Eisenzeit IIA). Mit dem Tod von König Salomon zerbrach das Vereinigte Königreich. Es entstanden die Einzelreiche Israel und Juda, wovon Israel im Norden flächenmäßig größer war als das südliche Königreich Juda. Die Zeitspanne der Vereinigten Königreiche wird auf 1025 - 928 v. Chr. datiert. Dieser Zeitraum ist bekannt als Eisenzeit IIA.

Es wird angenommen, dass ein breiter, nach Osten gerichteter Eingang in der Wand des öffentlichen Gebäudes in Übereinstimmung mit den Traditionen des Tempelbaus im alten Nahen Osten errichtet wurde. Die im Osten aufgehende Sonne beleuchtete ein im Inneren des Tempels platziertes Objekt, das Göttliche Anwesenheit symbolisieren sollte. In der Nähe des Altars des Tempels wurden eine Reihe heiliger Tongefäße, Kelche und kleiner Figuren von Menschen und Pferden gefunden. Das Versteck heiliger Gefäße wurde auf das frühe 9. Jahrhundert v. Chr. datiert, also vor den zentralisierenden religiösen Reformen der Könige Hiskia (Regierungszeit ca. 729 – 687 v. Chr.) und Josiah (Regierungszeit ca. 640 – 609 v. Chr.) von Juda. [1]

Der Tempel stammt aus dem Königreich Juda im 9. Jahrhundert v. Chr. und scheint neben dem Ersten Tempel im nahe gelegenen Jerusalem zeitgleich genutzt worden zu sein. Jerusalem war das Zentrum des Königreichs Juda und gemäß der hebräischen Bibel der Sitz der Könige David und Salomon. In der Gegend von Tel Motza wurden viele historische Funde entdeckt, die aus verschiedenen Epochen stammen, und Archäologen haben versucht, sie als die im Alten Testament im Buch Josua erwähnte biblische Siedlung Moza zu identifizieren (Josua 18,26). [1]

Die Leiter der archäologischen Stätte sagten, die Entdeckungen lieferten Beweise für die Existenz von Tempeln und rituellen Gehegen im gesamten Königreich Juda, bevor die religiösen Reformen die rituellen Praktiken im Tempel in Jerusalem zentralisierten. Der Tempel war ein seltener Fund von Überresten aus der Zeit des Ersten Tempels. An der Stelle wurden Tierknochen gefunden, die Anzeichen von Schnittverletzungen aufweisen, was möglicherweise darauf hindeutet, dass es sich um Opfertiere gehandelt hat. Die Funde in der Erde während der ersten Ausgrabungen, die zusammen mit der Entdeckung erster Überreste von Gebäuden, von Statuetten und Knochen von domestizierten Tieren im Bereich des Tempels und in der Nähe geht teilweise auf etwa 7.000 v. Chr. zurück.

Dieser ältere Teil soll im Jahr 2019 nach entwicklungsgeführten Ausgrabungen an der Jerusalem Road 16 beendet werden. Es soll sich hier um eine riesige 9000 Jahre alte prähistorische Siedlung handeln, die hier in der Umgebung von Motza und in der Nähe von Jerusalem freigelegt wurde. Tatsächlich dauern die Ausgrabungen aber noch an. Der Bereich des Tempels wird - auch mithilfe internationaler Teams - nochmals genauer untersucht, da hier viele Fragen offen sind. [1]

Motza

Motza, auch Mozah oder Motsa genannt, liegt südlich der Autobahn Tel Aviv - Jerusalem und ist eine Siedlung am westlichen Rand von Jerusalem. Sie befindet sich in den Judäischen Bergen auf einer Höhe von etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel. Motza ist über die vorgenannte Autobahn und eine kurvenreiche Bergstraße über Har Nof mit Jerusalem verbunden. Motza wurde 1854 gegründet und war der erste jüdische Moschav, der in der Neuzeit außerhalb der Mauern der Altstadt gegründet wurde. Es wird angenommen, dass der Ort sich an der Stelle....

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Al-Qubeiba

Al-Qubeiba (engl. Schreibweise) ist ein palästinensisches Dorf im Gouvernement Jerusalem, das 11 Kilometer nordwestlich von Jerusalem im nördlichen Westjordanland liegt. Nach Angaben des Palästinensischen Zentralamts für Statistik hatte das Dorf im Jahr 2010 3.321 Einwohner. Al-Qubeiba liegt auf einer Höhe von 783 m bis 795 m über dem Meeresspiegel. Es liegt in einem Konfliktgebiet nahe der Grenze zu Israel zwischen Ramallah und Jerusalem. Die Siedlung Giv'on HaHadashah liegt 5 Kilometer südöstlich von Al-Qubeiba..... [2]

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Emmaus-Nikopolis

Emmaus Nikopolis war eine Stadt in Palästina auf dem ehemaligen Gebiet des palästinensischen Dorfes 'Imwas. Heute befindet sich die Stätte im Westjordanland im Grenzgebiet zu Israel. Bereits die Kreuzfahrer errichteten hier eine Kirche, die über den Resten der byzantinischen Basilika von Emmaus Nikopolis errichtet wurde. Auch die Kirche der Kreuzfahrer ist nur noch in Ruinen erhalten aber es finden sich zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten wie z.B. ein Baptisterium, die gut erhaltene Apsis einer Kirche und weitere bauliche Reste. Es ist nicht gesichert, ob Emmaus Nikopolis das biblische Emmaus aus dem Neuen Testament ist.

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Abu Gosch

Abu Gosch (älter auch arabisch: Qaryat al-ʿInab‚ Dorf der Weinbeeren/trauben‘, davon abgeleitet auch hebräisch Qirjat ʿAnavim mit gleicher Bedeutung) ist ein arabisches Dorf mit über 7000 Einwohnern, das etwa 10 Kilometer westlich von Jerusalem direkt nördlich der Nationalstraße 1 in Richtung Tel Aviv liegt. Hier soll gemäß der Tradition der Ort Emmaus gewesen sein, aus dem Kleopas, ein Jünger Jesu, stammte. Der Ort wird im Lukasevangelium erwähnt und befindet sich in der Nähe von Jerusalem.....

Weitere Informationen zur Geschichte von Abu Gosch in Israel finden Sie hier....!

Latrun

Der Ort Latrun liegt etwa 15 Kilometer westlich von Jerusalem in der Schefela (Küstenebene) im Ajalon-Tal, das im Laufe der Geschichte oft von strategischer Bedeutung war. Bei Latrun teilt sich die Straße, die von Tel Aviv kommt, in zwei Richtungen, die beide nach Jerusalem führen: Die eine führt über Scha′ar haGai - heute die Hauptstrecke zwischen Tel Aviv und Jerusalem - die andere verläuft nördlich davon über Beit Horon. Latrun liegt außerhalb der Grünen Linie an den Füßen der Judäischen Berge in....

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Quellennachweis:

1.: Die Informationen zur Geschichte des Tempels in Tel Motza basieren auf dem Artikel Tel Motza Tempel (Stand vom 27.12.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotos "Straße in Motza Illit (Oberes Motza) - Autor: Ranbar" - "Hinweisschild zur archäologischen Stätte Emmaus Nikopolis - Autor: Neu Aloyse" - "Karte mit den Israel umgebenden Gebieten um 830 v. Chr. - Autor: Partynia" - "Tunnel unter der Autobahn (Highway 1) - ; (3 Fotos) - Autor: Ovedc" sind unter der Lizenz Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported verfügbar.

Die Fotos "Eyecatcher: Ausgrabungen in Tel Motza; Tempel aus der Eisenzeit und andere Bauwerke in Motza, Israel; Grundmauern eines Tempels aus der Eisenzeit; Tel Motza - Archäologische Ausgrabungen in der Nähe von Motza; (8 Fotos) - Autor: Bukvoed" - "Tempel aus der Zeit des biblischen Israels in Tel Motza - Autor: Natritmeyer" stammen aus der Wikipedia und werden unter der Lizenz "Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)" veröffentlicht.