Hiskija-Tunnel
Überblick
Eine Sehenswürdigkeit ohnegleichen ist die Besichtigung des Hiskija-Tunnels in Jerusalem in der Davidsstadt. Wer sich schon einmal in der Jerusalemer Altstadt aufhält, sollte bei genügend Zeit sich dieses Highlight unbedingt mal näher ansehen. Dazu braucht man nicht einmal einen Führer, denn diese Tour können Sie in eigener Regie vornehmen. Wenn man beim Dung Gate (Misttor) aus der Altstadt heraustritt, kommt man auf die Ma'ale HaShalom Street, hier biegt man sofort links ab und halte sich auf der rechten Fußgängerseite. Nach 100 m taucht schon ein Hinweisschild auf „City of David“- hier biegen wir nach rechts auf die Ma'alot Ir David Street, die wir nun etwa 100 m bis zum Eingang von City of David auf der linken Seite hinunterlaufen- weiter auf der linken Seite ist schon die Silwan-Moschee zu sehen.
Weitere Informationen zu den Touren im Einzelnen finden Sie hier....!
Hiskija-Tunnel
Noch im Bereich des Kidrontals liegt der Hiskija-Tunnel- er führt das Wasser der Gihonquelle in die Stadt in den sogenannten Siloah-Teich. Nach (2 Chr 32 EU) und (Sir 48,17 EU) wurde der Tunnel 701 v. Chr. im Auftrag des Königs Hiskija (Regierungszeit 725 – 696 v. Chr.) erbaut. Der König von Juda musste angesichts des in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts stets weiter durch Syrien und Palästina nach Ägypten vordringenden assyrischen Heeres die Stadt Jerusalem militärisch schützen. Angesichts der vielen Flüchtlinge aus dem Nordreich Israel, dessen Hauptstadt Samaria 722 v. Chr. von Assur eingenommen worden war, ummauerte Hiskija die deutlich nach Westen und Süden gewachsene Stadt neu und sicherte mit dem nach ihm benannten Tunnel die Frischwasserzufuhr von außerhalb der damaligen Stadt.
Der Angriff auf Jerusalem und deren Belagerung erfolgte im Jahr 701 v. Chr. unter dem Assyrer-König Sanherib. Der Tunnel von Hiskija ist ein Ort von großem archäologischem Interesse, vergleichbar nur mit dem Tunnel des Eupalinos auf der Insel Samos in Griechenland- ein Meisterwerk der Antike. Dieser stammte aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. und gilt als eines der größten Bauwerke der klassischen Periode auf dem Gebiet des Wasserbaus. Beim Tunnelbauwerk in Samos handelt sich um ein bedeutendes Werk aus der Zeit des Polykrates, bei dessen Besichtigung man noch heute die Leistung der Männer aus Megara bewundert, die diesen Tunnel gegraben haben.
Weitere Informationen zum Tunnel des Eupalinos auf der griechischen Insel Samos finden Sie hier....!
Einblick in den sogenannten kanaanitischen Kanal (Tunnel) in der Davidsstadt - eingebunden über Wikimedia Commons
Der Hiskija-Tunnel wurde 1838 vom amerikanischen Theologen Edward Robinson entdeckt. Robinson gilt als Begründer der modernen, wissenschaftlichen Topografie Palästinas. Das Tunnelbauwerk hat eine Länge von 533 Metern mit einer Galerie von 1,63 Metern Höhe. Er verbindet die Quelle von Gihon mit einer Tiefe von 2,27 Metern mit dem Siloah-Teich. Laut einer Inschrift im Tunnel wurde das Bauwerk unter der Stadt Davids (heute unter den Dorf Silwan), südöstlich der Altstadt, von zwei Mannschaften gegraben, die je an einem Ende arbeiteten und sich in der Mitte zusammenschlossen. Diese Inschrift aus dem Hiskija-Tunnel befindet sich heute im Archäologischen Museum in Istanbul (Türkei). Heute ist der Tunnel begehbar und kann besichtigt werden.
Eingeschlossen im Hiskia-Tunnel - Autorin Renate Beyer über ein Dreherlebnis mit Schrecken - ein interessanter Bericht eines deutschen Kamerateams in Israel!
Laut dem Alten Testament erhält König Hiskija relativ früh die Nachricht, dass Sanherib mit seinen Armeen gegen Juda zieht (2 Chron 32,2-5), nachdem Salmanassar V. zuvor das Nordreich vernichtet hatte (722 v. Chr.).
„Auf die Nachricht von Sanheribs Invasion sieht sich Hiskia vor, für den Fall einer Belagerung Jerusalems: „Und er berieth sich mit seinen Obersten und Gewaltigen zu verstopfen die Wasser der Quellen ausserhalb der Stadt und sie halfen ihm. Und es versammelte sich viel Volks und sie verstopften alle Quellen und den Bach, der in der Mitte des Landes fliesst, und sie sprachen: Warum sollten die Könige von Assyrien kommen und viel Wasser finden? Und er schöpfte Muth und baute die ganze Mauer, wo Risse waren und setzte Thürme darauf und baute draussen die andere Mauer und befestigte Milo an der Stadt Davids.“
Textquelle: Die Topographie Jerusalems mit Ansichten, Charten und Plänen von Wilhelm Ludwig Krafft, Verlag H.B. König, Bonn, 1846!
Wilhelm Ludwig Krafft führt weiter aus:
„Hiskia verstopfte den oberen Ausfluss der Wasser von Gihon, jene Quelle, an der Salomo gesalbt wurde. Wie diese Verstopfung der Quellen bewerkstelligt wurde, kann eine ganz ähnliche Einrichtung älterer Zeit, die noch heutzutage bei den Teichen Salomo's in Wady Etän, bei Robinson auch Wady Urtas* genannnt, sich vorfindet, klar machen. Hier ist einige hundert Schritte nordwestlich von dem Kastell el Burak am Abhänge des Berges eine Quelle versenkt, welche die Hauptwassermasse den Teichen unterhalb spendet. Ein schwerer Stein, den wir, wie Robinson, nicht zu heben im Stande waren, bedeckt die Mündung. Maundrell ist es gelungen, hier zur Quelle selbst hinabzusteigen. Er giebt darüber folgenden Bericht: „Durch diese Höhle steigt man, aber nicht ohne einige Schwierigkeit, ungefähr zwölf Fuss gerade in die Tiefe (...)“
Anmerkung: er meint das Artas Tal - weitere Informationen zu den Teichen Salomons finden Sie hier....!
Textquelle: Die Topographie Jerusalems mit Ansichten, Charten und Plänen von Wilhelm Ludwig Krafft, Verlag H.B. König, Bonn, 1846!
Teich von Siloah
Das heute als "Teich von Siloah" (Siloam Pool) bekannte Becken liegt nördlich des unteren Beckens aus der zweiten Tempelperiode. Im Jahre 333 beschreibt ein anonymer Pilger aus Bordeaux ein Schwimmbad, das wahrscheinlich aus einer Rekonstruktion unter Hadrian stammt. Eine Kirche wurde im 5. Jahrhundert von der byzantinischen Kaiserin Eudocia am Ausgang des Tunnels von Hiskija gebaut, um an das Wunder der Heilung des Blinden zu erinnern, den Jesus von Nazareth an den Teich von Siloah schickte. Aelia Eudocia wurde um 400 in Athen geboren....
Weitere Informationen zum Teich von Siloah in der Davidsstadt in Jerusalem finden Sie hier....!
Davidsstadt
Die Sehenswürdigkeiten in den nachfolgenden Berichten stammen aus der Stadt Davids. Die Davidsstadt ist der älteste besiedelte Teil Jerusalems und die wichtigste archäologische Fundstelle des biblischen Jerusalem. Sie liegt auf einem schmalen Höhenrücken südlich des Jerusalemer Tempelberges außerhalb der heutigen Stadtmauer. Sie wird im Norden durch den Ophel und die Gihonquelle begrenzt, im Süden vom Teich von Siloah und dem Hinnomtal. Westlich lag das Tyropöontal (Käsemachertal), das einen natürlichen Schutz zur Verteidigung bot....
Weitere Informationen zur Davidsstadt in Jerusalem finden Sie hier....!
Kidrontal
Das Kidrontal (hebräisch: Naḥal Qidron) im Abschnitt zwischen dem Tempelberg und dem Ölberg auch Tal Joschafat genannt, ist ein kleines Tal, das den Tempelberg und die Altstadt von Jerusalem im Westen und den Ölberg im Osten voneinander trennt und in einem Bogen durch die Wüste Juda bis ans Tote Meer verläuft. Das Wadi Kidron wird heutzutage teilweise unterirdisch geführt. Bedeutende Stätten im und am Kidrontal sind die Todesangstbasilika im Garten Gethsemane, der große jüdische Friedhof....
Weitere Informationen zum Kidrontal Teil I. in der Stadt Jerusalem finden Sie hier....!
Gethsemane
Für jeden Besucher ist dies der Moment, sich auf die letzten Stunden Jesu in Freiheit zu besinnen. Hier im Garten Gethsemane wurde er verraten und anschließend verhaftet. Eigentlich war dies früher ein einsamer Ort, hier standen Olivenbäume und hier wurde das Öl der Früchte des Baumes in einer Grotte gepreßt. Der Garten liegt an dem Weg nach Jericho. Gethsemane (auch Gethsemani genannt) ist ein Ort, in dem nach dem Matthäus-, Markus- und dem Lukasevangelium Jesus Christus in der Nacht vor....
Weitere Informationen zum Garten Gethsemane im Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!
Hakeldama
Die Geschichte des Ortes Hakeldama (hebräisch: Akeldamach, Hakeldama; auch Töpfersacker) beginnt mit dem Judaskuss: „Den ich küssen werde, der ist es; den ergreift!“ (Matthäus 26,48) Dies passierte im Garten Gethsemane in Jerusalem am Ölberg. Judas Ischariot verrät hier Jesus und erhält zum Lohn 30 Silberlinge. Als er hört, dass Jesus zum Tode verurteilt wird, bereut er seinen Verrat und wirft das Geld in den Tempel. Die Hohenpriester wollen das Geld nicht zurücknehmen aber auch nicht dem Tempelschatz zuführen....
Weitere Informationen zum Ort Hakeldama im Hinnomtal in Jerusalem finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Hiskija-Tunnel basieren auf dem Artikel Hiskija-Tunnel (Stand vom 20.11.2015) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Teaserfoto: Pool of Siloam - Autor: Deror Avi" - "Teich von Siloah; Palast von König David, Jerusalem; Gihon Quelle, Davidsstadt; (3 Fotos) - Autor: Deror Avi" - "Teich von Siloah - Autor: Ian Scott" - "Eingang zur City of David - Autor: Amy Levy" - "Siloah-Tunnel - Autor: Tamara" - "Hiskija-Tunnel; Treppe zum Hiskija-Tunnel; (2 Fotos) - Autor: Tamar Hayardeni" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung 3.0 Unported", deren Bedingungen Sie einsehen können.