Sehenswürdigkeiten in Ramla
Überblick
Was kann oder sollte man in Ramla besichtigen?
Ramla ist eine Stadt mit reicher Geschichte, die zahlreiche Spuren hinterlassen hat. Zum einen ist es die jüngste Geschichte - vor 1948 - dem Zeitpunkt der Flucht und Vertreibung von tausenden Palästinensern. Zum anderen gibt es Spuren aus der Zeit der Kreuzfahrer, die hier eine Burg und eine Kirche errichteten. Ein Highlight für einen ausgedehnten Besuch ist der etwa acht Kilometer entfernte Tell Gezer. Hier befinden sich die Ruinen der antiken Stadt Gezer - eine Stadt aus dem alten Israel. Aber auch in Ramla gibt es Spuren aus der osmanischen Epoche, wie z.B. der Khan al-Fukhar, eine ehemalige Karawanserai in Ramla, leider nicht mehr in einem guten Zustand.
Die Johannesbasilika war eine ehemalige Pfarrkirche der Kreuzfahrer in Ramla im heutigen Israel. Sie war dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Das Gotteshaus ist heute eine Moschee (Große Moschee). Eine weitere Moschee ist die sogenannte Weiße Moschee. Von diesem Gebäude sind außer dem Minarett oder Turm nur noch Mauern und Gebäudereste erhalten. Vom heute noch begehbaren Turm hat man eine wunderbare Aussicht bis zu den judäischen Bergen. Weiterhin gibt es neben den Ruinen der Weißen Moschee auch Zisternen, die wahrscheinlich noch aus der Zeit der Omayyden in Ramla stammen. Auch der Kern des bis 1948 von Arabern bewohnten Stadtviertel ist noch vorhanden- er verfällt allerdings zusehends.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- der Weiße Turm - das Minarett der Weißen Moschee, erbaut im 13. Jahrhundert;
- die ehemalige Johannesbasilika - heute die Große Moschee;
- die Zisterne von Ramla - erbaut um 789 (auch Helena-Becken bzw. Bīr al-Anezīya genannt;
- Tell Gezer- Stadt im alten Israel;
- Stadtmuseum von Ramla im Gebäude der ehem. britischen Mandatsverwaltung;
Ramla-Museum
Das Ramla Museum befindet sich im ehemaligen Hauptquartier der britischen Mandatsverwaltung. Das Gebäude aus dem Jahr 1922 enthält Elemente arabischer Architektur wie Bogenfenster und gemusterte Fliesenböden. Nach 1948 war es das zentrale Bezirksamt des israelischen Finanzministeriums. 2001 wurde das Gebäude zu einem Museum, das die Geschichte von Ramla dokumentiert. Auch ein Militärfriedhof befindet sich in Ramla. Der Commonwealth War Cemetery ist der größte seiner Art in Israel und beherbergt Gräber von Soldaten, die während der beiden Weltkriege und der britischen Mandatszeit gefallen sind. In Ramla befindet sich auch das Einwanderungsgefängnis Giv'on.
Zisterne von Ramla
Die Zisterne von Ramla ist ein unterirdisches Wasserreservoir im Norden der israelischen Stadt Ramla. Sie wurde in der Regierungszeit des abbasidischen Kalifen Hārūn ar-Raschīd im Jahre 789 errichtet und diente der Wasserversorgung der Stadt Ramla. Das Baujahr ergibt sich aus einer arabischen Inschrift am Eingang der Zisterne:
„Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes… Dies wurde auf Befehl von Dinar, dem Verwalter des Emirs der Gläubigen, errichtet, möge Allah seine Herrschaft verlängern. Das Werk wurde durch Abd… im Jahre 172 erbaut.“
Die Zisterne hat sich über die Jahrhunderte hinweg, trotz zahlreicher Erdbeben in der Region, als ein einzigartiges Beispiel islamischer Architektur erhalten; das Wasser wurde aus einem Aquädukt in der Region von Gezer hergeleitet. Im Jahre 2008 wurde sie aus baulichen Sicherheitsgründen geschlossen, um einen Einsturz zu vermeiden. Das Landesamt zur Konservierung von Altertümern ließ Stabilisierungsmaßnahmen durchführen. Das Wasserbecken ist rechteckförmig angelegt und die Fläche beträgt ca. 430 Quadratmeter. Das Wasservolumen beträgt etwa 5700 Kubikmeter. Die Bezeichnung Helena-Becken entstammt der christlichen Tradition und wird auf Helena, die Mutter Konstantins des Großen, zurückgeführt. Die arabische Bezeichnung Bīr al-Anezīya („Ziegenbecken“) weist darauf hin, dass hier in früheren Zeiten Ziegen getränkt wurden. [2]
Britischer Soldatenfriedhof
In Ramla in Israel befindet sich auch der Britische Militärfriedhof. Offiziell heißt er „Ramleh Commonwealth War Graves Commission Cemetery and Memorial to the Missing“. Hier sind die gefallenen Söhne beider Weltkriege und aus der Zeit des Mandatsgebiets Palästina bestattet. Das Friedhofsgelände wurde von der Gemeinde Ramla auf ewig dem Vereinigten Königreich zugewiesen, in Anerkennung der Opfer, die das britische Empire während des Krieges bei der Verteidigung und Befreiung Palästinas gebracht hatte. Es ist der größte Friedhof für Commonwealth-Streitkräfte in Israel. Der Friedhof wurde bereits am 6. Mai 1927 eingeweiht.
Der Militärfriedhof liegt auf einer Ebene mit Blick auf die Hügel von Judäa in Richtung Jerusalem. Der Standort befindet sich in der Nähe des Ortes der „Battle of Junction Station“ (13. bis 14. November 1917 - Erster Weltkrieg). Der Friedhof wurde während der gesamten Zeit des Mandatsgebiets Palästina, einschließlich des Zweiten Weltkriegs, bis Anfang Mai 1948 genutzt. Britische Bestattungen der restlichen Truppen, die bis Ende Juni 1948 blieben, um die Evakuierung der Armee abzuschließen, sind in Khayat Beach begraben, einem Kriegsfriedhof in Haifa.
Ein bemerkenswertes Grab aus der Zeit des Ersten Weltkriegs ist das des Politikers und Soldaten Neil Primrose. Auf dem Friedhof wurden unter anderem die beiden britischen Sergeants Mervyn Paice und Clifford Martin begraben, die 1947 von der Irgun als Reaktion auf die Todesurteile der britischen Mandatsbehörden gegen drei ihrer Mitglieder gehängt wurden. Im Jahr 2010 wurde das Grab eines britischen Soldaten namens Harry Potter auf der Tourismus-Website von Ramla aufgeführt, nachdem es nach dem weltweiten Ruhm des gleichnamigen fiktiven Zauberers zu einem beliebten Touristenort geworden war. [3]
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Ramla basieren auf dem Artikel Ramla (Stand vom 05.10.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Der Artikel zur Geschichte der Zisterne von Ramla stammt aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 18.12.2021!
3.: Der Artikel zum Britischen Militärfriedhof in Ramla stammt aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 19.12.2021!
Die Fotodateien "Eyecatcher: Synagoge in Ramla - Autor: Heritage Conservation Project Ramla Lod Pikiwiki Israel" - "Eyecatcher: Altstadt von Ramla - Autor: Niere 1985" - "Zisterne von Ramla - oberflächiger Abschluss der Zisterne mit Beleuchtungsgitter - Autor: Tomer A." - "Große Moschee in Ramla; (2 Fotos) - Autor: Etan Ya'aran" - "...ehem. Radwan Hammam in Ramla - Autor: Heritage Conservation Project Ramla Lod Pikiwiki Israel" - "Präsidentengarten in Ramla (in Erinnerung an Chaim Weizmann) - Autor: Dr. Avishai Teicher" - "Ruinen der Weißen Moschee; Zisternen der Weißen Moschee in Ramla; Zisternen von Ramla; (3 Fotos) - Autor: Deror_avi" - "Armenisches Viertel in Ramla - Autor: Rachel Sharoni" sind unter der Lizenz Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported verfügbar.
Die Fotos "Stadtmuseum von Ramla - ehem. Hauptquartier der britischen Mandatsverwaltung; Grabmal von Sheikh al Kheiri in der Emil Zola Street, Ramla, Israel; (2 Fotos) - Autor: Bukvoed" sind unter der Lizenz Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) verfügbar.