Hakeldama
Überblick
Die Geschichte des Ortes Hakeldama (Hebräisch: Akeldamach, Hakeldama; auch Töpfersacker) beginnt mit dem Judaskuss: „Den ich küssen werde, der ist es; den ergreift!“ (Matthäus 26,48) Dies passierte im Garten Gethsemane in Jerusalem am Ölberg. Judas Ischariot verrät hier Jesus und erhält zum Lohn 30 Silberlinge. Als er hört, dass Jesus zum Tode verurteilt wird, bereut er seinen Verrat und wirft das Geld in den Tempel. Die Hohenpriester wollen das Geld nicht zurücknehmen aber auch nicht dem Tempelschatz zuführen. Sie beschließen, dass von dem Geld der sogenannte Töpferacker im Hinnomtal gekauft wird. "Es ist nicht recht, dass wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld. Sie beschlossen aber, den Töpferacker davon zu kaufen zum Begräbnis für Fremde. Daher heißt dieser Acker Blutacker bis auf den heutigen Tag.“ (Matthäus 27, 3-8).
Hinnomtal - Kloster Sankt Onuphrius
Nach der Rückgabe der 30 Silberlinge begeht Judas Ischariot Selbstmord- er erhängt sich. Am Ort Hakeldama in Ost-Jerusalem befindet sich heute ein Kloster der griechisch-orthodoxen Kirche. Das Gebiet am Hang besitzt zahlreiche Höhlen, die in den Fels getrieben wurden, um hier Tote zu bestatten. Der Hang befindet sich an den Ausläufern des Berges Zion im Hinnomtal. Hier existiert auch das griechisch-orthodoxe Kloster Sankt Onuphrius. Der auch als Hakeldama bekannte Ort ist der Töpferacker aus der Bibel, der vom Hohen Rat nach der Rückgabe der 30 Silberlingen des Verräters Judas Ischariot gekauft wurde, um hier einen Friedhof für Fremde einzurichten.
Hier wurde 1874 ein Kloster über einer vorhandenen Grabanlage erbaut bzw. wurden die Gräber mit in den Neubau einbezogen. Der Ort heißt übersetzt "Acker des Blutes - Blutacker (Mt 27,8)" und birgt eine düstere Geschichte: Judas Ischariot bereut den Verrat an Jesus! Dieser Blutacker ist ein antiker Friedhof bei Jerusalem, auf dem nach der Tradition der griechisch-orthodoxen Kirche auch Judas Ischariot beerdigt sein soll.
"Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich. Die Hohenpriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran. Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden. Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker. So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Sie nahmen die dreißig Silberstücke - das ist der Preis, den er den Israeliten wert war - und kauften für das Geld den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte (Mt 27,5 - 27,10)".
Das Gewissen, Judas - ein Gemälde aus dem Jahr 1891 von Nikolaj Nikolajewitsch Ge - eingebunden über Wikimedia Commons
Der Überlieferung nach befindet sich der Blutacker am Nordabhang des heutigen Dschebel Dêr Abu Tôr im Hinnomtal südlich von Jerusalem und südwestlich vom Berg Zion und etwa 100 Meter südlich der sogenannten ersten Mauer. Gemeint ist damit die erste der drei antiken Jerusalemer Stadtmauern. Der Blutacker gehörte seit dem 16. Jahrhundert der nichtunierten armenischen Kirche und wurde bis ins 19. Jahrhundert zum Begräbnis für Fremde genutzt. Im Jahre 1892 wurde hier neben dem Kloster auch eine griechisch-orthodoxe Kirche errichtet und nach dem Heiligen Onuphrius benannt. Das Kloster wurde am Hang über den Grabhöhlen erichtet. Auf dem nebenstehenden Foto sind die Grabhöhlen im Fels deutlich erkennbar.
Informationen:
Heute wohnen Nonnen in diesem Kloster, die die Grabanlagen betreuen. Unweit von hier ist auch der Siloah-Teich und die Gihon-Quelle zu finden. Vom Dung Gate (Misttor) ist dieser Ort durch das Silwan-Viertel im arabischen Ostteil Jerusalems in einem gemütlichen Spaziergang über die Wadi Hilwa Street am Siloah-Teich vorbei gut zu erreichen. In Karten wird das Kloster als Hakel Dama Monastery bezeichnet und es liegt etwa 400 Meter südlich der Kirche St. Peter in Gallicantu. Das Kloster kann an bestimmten Tagen besucht werden:
Saint Onuphrius Monastery
Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag
Sommer: 09.00 - 12.00 Uhr und 16.00 - 19.00 Uhr;
Winter: 09.00 - 12.00 Uhr und 15.00 - 17.00 Uhr;
Geschlossen an christlichen Feiertagen (auch Sonntags!)
Töpfersacker
Der Begriff „Blutacker“ wird in Mt 27,7-8 im gleichen Zusammenhang genannt: Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden. Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker. Der „Töpfersacker“ beziehungsweise „Töpferacker“ hat seinen Namen daher, dass das Feld vor dem Kauf einem Töpfer gehört hat. Eine andere Deutung besagt, dass der Name „Töpfersacker“ daher rührt, dass dieses Feld nicht zum Anbau von Feldfrüchten geeignet war, sondern von Töpfern aufgesucht wurde, um den dort vorhandenen Ton abzubauen. Im englischen Sprachraum bezeichnet der Begriff potter's field (Töpfersacker) allgemein Armenfriedhöfe und Grabstätten, auf denen Unbekannte, Selbstmörder und ungetauft verstorbene Kinder beigesetzt wurden. [1]
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte des sogenannten Blutackers im Hinnomtal bei Jerusalem basieren auf dem Artikel Blutacker (Stand vom 25.04.2009) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotodateien "Titelfoto: Hakeldama (aramäisch: Blutacker) - Autor: Hadaxy" - "Griechisch-orthodoxes Kloster St. Onuphrius am Ort Hakeldama - Autor: Avi Nahmias" - "Hakeldama - Kloster St. Onuphrius; Jerusalem, Aceldama; (2 Fotos) - Autor: Deror Avi" - "Hinnom Valley - Autor: (Dror Feitelson / Pikiwiki Israel) Aceldama" - "Brückenbogen an der Begräbnisstätte Hakeldama unweit des Klosters - Autor: Alzbeta" werden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.