Nabatäerstadt Elusa

Nabatäerstadt Elusa - Negev
Nabatäerstadt Elusa - Negev Halutza, Israel - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Bukvoed - Lizenz: s.u.



Übersicht

Nabatäerstadt Elusa - Negev
Nabatäerstadt Elusa - Negev Steinkauz (Athene noctua) Elusa (Halutza) - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Abuaviv - Lizenz: s.u.



Die antike Stadt Halasa (Haluza) oder Chellous (griechisch: Χελλοὺς), Elusa (Ελουϲα) in der byzantinischen Zeit, war eine Stadt im Negev in der Nähe des heutigen Kibbuz Mash'abei Sadeh, die einst Teil der nabatäischen Weihrauchroute war. Elusa lag auf der Route von Petra nach Gaza. Heute ist es als Haluza (hebräisch: חלוצה) bekannt, und während der Zeiten arabischer Besiedlung war es als al-Khalūṣ und Al-Khalasa (20. Jahrhundert) bekannt. Im 5. Jahrhundert war es von Weinbergen umgeben und berühmt für seine Weine. Aufgrund seiner historischen Bedeutung erklärte die UNESCO Haluza zusammen mit Mamshit, Avdat und Shivta zum Weltkulturerbe. [1]





Nabatäerstadt Elusa

Nabatäerstadt Elusa - Negev
Nabatäerstadt Elusa - Negev Halutza, Israel (Teil einer Weinpresse)- Foto: Wikimedia Commons - Autor: Bukvoed - Lizenz: s.u.


Die Stadt Elusa (Haluza) im Negev wird zum ersten Mal bei Claudius Ptolemäus erwähnt, erscheint auf der Tabula Peutingeriana und in den Briefen des Libanios. Elusa wurde etwa im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Nabatäern gegründet und entwickelte sich zu einer wichtigen Stadt auf der Karawanenroute von Petra nach Gaza durch den Negev. In der römischen Kaiserzeit und der Spätantike wuchs die Stadt zum urbanen Zentrum der Region und umfasst schließlich etwa 45 Hektar.


Nabatäerstadt Elusa - Negev
Nabatäerstadt Elusa - Negev ...ein Haus in Haluza / Khalasa, wahrscheinlich aus der Mandatszeit wegen der Verwendung von Beton - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Abuaviv68 - Lizenz: s.u.


Klimatisch war die Region vom 3. bis 6. Jahrhundert durch eine Feuchteperiode begünstigt, in der sich Weinbau in großem Umfang etablierte. Bischöfe von Elusa nahmen an den Konzilen von Ephesos und Chalkedon teil; auf das Bistum geht das Titularbistum Elusa der römisch-katholischen Kirche zurück. In byzantinischer Zeit und zu Beginn der islamischen Herrschaft war Elusa Hauptstadt des zentralen Negev. Wohl im 8. Jahrhundert wurde die Stadt aufgegeben. Im 20. Jahrhundert wurde die beduinische Siedlung al-Khalasa auf der Ruinenstätte gegründet, die bis 1948 bestand. [1]


Forschung

Nabatäerstadt Elusa - Negev
Nabatäerstadt Elusa - Negev Halutza, Israel - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Bukvoed - Lizenz: s.u.


Die Stadt Elusa wurde im Jahr 1838 von E. Robinson identifiziert und war seitdem immer wieder von Altertumswissenschaftlern aufgesucht worden. Edward Robinson (* 10. April 1794 in Southington, Connecticut, Vereinigte Staaten; † 27. Januar 1863 in New York) war ein protestantischer Theologe und Erforscher Palästinas. Im Jahr 1914 zeichnen und publizieren C. L. Woolley und T. E. Lawrence (Lawrence von Arabien) den ersten Plan der Stadt. Erst ab dem Jahr 1973 gab es größere Ausgrabungen unter Avraham Negev, die in mehreren Kampagnen bis 1990 durchgeführt werden und das Theater und die Kathedrale der Stadt freilegen. [1]


Nabatäerstadt Elusa - Negev
Nabatäerstadt Elusa - Negev Ruinen in Haluza/Elusa - Foto: Wikimedi Commons - Autor: Abuaviv68 - Lizenz: s.u.


In den Jahren 2015 – 2020 führte das Archäologische Institut der Universität zu Köln in Zusammenarbeit mit dem Israelischen Antikendienst jährliche Forschungskampagnen durch. Eingesetzt wurden geophysikalische Untersuchungen, Luftbildaufnahmen, Oberflächen-Surveys und gezielte Ausgrabungen. Auf diese Weise konnte das Straßennetz und die Bebauungsstruktur der Stadt aufgedeckt werden. Bei den Grabungen wurden zahlreiche Begehungshorizonte erfasst, wobei eine sorgfältige Pflasterung der Straßen im spätantiken Stratum als Beleg für den Wohlstand der Stadt in dieser Zeit angesehen wird. Unterhalb der Straßen befand sich ein sehr groß dimensioniertes Abwassersystem, das Rückschlüsse auf die damalige Niederschlagsmenge zulässt. [1]



Gerar

Archäologische Stätten aus der Bronze- und frühen Eisenzeit entlang der Flüsse Gerar und Besor im Negev - eingebunden über Wikimedia Commons


Palästinensisches Dorf Khalasa

Al-Khalasa - Negev
Al-Khalasa - Negev Getreidemühle in Haluza, Reste des palästinensischen Dorfes Al-Khalasa - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Uri Zackhem - Lizenz: s.u.


In der näheren Umgebung und teiweise zwischen den Ruinen der antiken Nabatäerstadt Elusa lag bis 1948 das palästinensische Dorf Khalasa. Das Dorf Al-Khalasa befand sich in der Wüste Negev etwa 24 Kilometer von Be’er Scheva entfernt. Der Ort befand sich an der Stelle des antiken Haluza, auch Elusa genannt, eines von den Nabatäern gegründeten Verwaltungszentrums, das im 15. Jahrhundert aufgegeben wurde. Im 19. Jahrhundert stellten Archäologen die Verbindung zwischen den Überresten und den schriftlichen Erwähnungen von Elusa her. Anfang des 20. Jahrhunderts ließen sich dort Beduinen vom Stamm al-Azizma nieder. Ihre Mitglieder bauten dort ein Dorf, das einem dreieckigen Grundriss aufwies und zwischen zwei Wadis errichtet wurde.


Al-Khalasa - Negev
Al-Khalasa - Negev Beduinen am Brunnen von al-Khalasa - Foto: Wikimedia Commons - Autor: American Colony Jerusalem - (Public domain)


Die Häuser enstanden in einfacher Bauweise aus Lehm und Stein, ein Brunnen lieferte Trinkwasser. Im Dorf wurde 1941 eine Grundschule gegründet und es gab mehrere Geschäfte. Die meisten Einwohner lebten von Viehzucht und vom Handel. Während des arabisch-israelischen Krieges von 1948 wurde das Dorf Al-Khalasa von der ägyptischen Armee und Freiwilligen der örtlichen Miliz verteidigt. Die Arabischen Streitkräfte wurden während der Operation Yoav in den letzten Oktobertagen 1948 von der HaNegev-Brigade besiegt. Daraufhin flüchteten die Einwohner ins Exil- viele von Ihnen nach Gaza. [2]


Nabatäerstadt Avdat

Avdat - Negev
Avdat - Negev ...nabatäische Stadt Avdat...


Die Ruinen der nabatäischen Stadt Avdat, einst die größte Stadt in antiker Zeit im Negev, liegen auf einem Hügel mit Blick auf die Wüste. Nach wie vor beeindrucken die Reste der Stadt den Besucher. Avdat gehört mittlerweile zum Avdat Nationalpark. Die Geschichte von Avdat liegt weit zurück und beginnt im 4. Jahrhundert v. Chr., als nabatäische Händler bei ihrem Weg entlang der Weihrauchroute hier Rast machten und sich hieraus nach und nach zuerst ein Handelsstützpunkt entwickelte. Die große Anzahl archäologischer Funde....

Weitere Informationen zur nabatäischen Stadt Avdat im Negev finden Sie hier....!


Nabatäerstadt Schivta

Nabatäerstadt Schivta - Negev
Nabatäerstadt Schivta - Negev Ruinen von Shivta - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Dr. Avishai Teicher via the PikiWiki - Israel free image collection project (gemeinfrei)


Der Schivta-Nationalpark befindet sich im Süden des Staates Israel mitten in der Wüste Negev. Die Ursprünge von Schivta gehen auf die Nabatäer zurück, die hier eine Handelsstation entlang der Weihrauchstraße errichtet hatten, aus der eine Stadt hervorgegangen ist. Schivta oder auch Shivta (hebräisch: שבטה) ist heute ein israelischer Nationalpark im Negev. Der Besucher trifft hier vor allem auf Ruinen einer byzantinischen Stadt. Der heutige Nationalpark wurde 2005 zusammen mit anderen Städten nabatäischen Ursprungs....

Weitere Informationen zur Nabatäerstadt Schivta in der Wüste Negev in Israel finden Sie hier....!


Quellennachweis:


1.: Die Informationen zur Geschichte der Nabatäerstadt Elusa basieren auf dem Artikel Elusa (Stand vom 27.09.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Die Informationen zum palästinensischen Dorf Al-Khalasah stammen aus der französischsprachigen Wikipedia, zuletzt aufgerufen am 22.02.2023.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Halutza, Israel; (3 Fotos) - Autor: Bukvoed" - "Steinkauz (Athene noctua) in Elusa (Halutza); Haus aus der Mandatszeit; Ruinen in Haluza/Elusa; (3 Fotos) - Autor: Abuaviv68" unterliegen der Creative Commons Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0) Lizenz.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Getreidemühle in Haluza, Reste des palästinensischen Dorfes Al-Khalasa; ...ehem. Schule am Südwestrand von Halutza im palästinensischen Dorf Khalasa; (2 Fotos) - Autor: Uri Zackhem" werden unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0) veröffentlicht.