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Auja al-Hafir


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Blick auf Auja al-Hafir, ehemaliges osmanisches Militärlager und Eisenbahnstation - eingebunden über Wikimedia Commons





Übersicht

Nabatäerstadt Nitzana - Negev
Nabatäerstadt Nitzana - Negev Ruinen einer byzantinischen Kirche in Nitzana - Bildquelle: Wikipedia - Autor: Wilson44691 (Public domain)



Zum Nitzana Nationalpark gehören u.a. die antiken Ruinen der ehemaligen Nabatäerstadt, die teilweise auf einem Hügel und am Fuß der Erhebung noch sichtbar sind. Nitzana (auch Nessana) war eine nabatäische Siedlung, die im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründet wurde und liegt in der Negev-Wüste. Auf dem alten Siedlungshügel befinden sich einige Reste von Kirchenruinen und weitere Gebäude aus der byzantinischen Epoche. Unterhalb des Hügels sind Spuren von Wohnkomplexen in Grundmauern erhalten sowie mehrere Zisternen. Eine Treppe erhebt sich vom Fuße des Hügels und führt bis zu seiner Spitze. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg baute die osmanische Regierung eine Stadt (Auja al-Hafir) und einen Bahnhof, die auch mit zum Nationalpark gehören. Im weiteren Verlauf des Geländes sind noch Reste von Gleisen und mehrere Eisenbahnbrücken erhalten, die ebenfalls zum Kulturerbe zählen.





Geschichte

Al-Khalasa - Negev
Al-Khalasa - Negev Beduinen am Brunnen von al-Khalasa - Foto: Wikimedia Commons - Autor: American Colony Jerusalem - (Public domain)


Auja al-Hafir war eine alte Straßenkreuzung in der Nähe eines Brunnens im westlichen Negev und im östlichen Sinai. Es war das traditionelle Weideland des 'Azazme-Stammes (Beduinen). Die Azazima oder Azazme sind ein Beduinenstamm, dessen Weidegebiete früher die Wüste um die Brunnen von El Auja und Bir Ain an der Grenze zwischen Israel und Ägypten war. Während des 19. Jahrhunderts kämpften die 'Azazme als Verbündete der Tarabin in ihrem Krieg gegen die Tiyaha. Anschließend befanden sie sich in einem Landstreit mit den Tarabin, dem Krieg von Zari, der mehrere Jahre bis zur Gründung des modernen Beerscheba und der Ausdehnung der osmanischen Herrschaft andauerte. Im frühen 20. Jahrhundert gründeten die 'Azazme ein Dorf in al-Khalasa, das der Standort einer alten nabatäischen Siedlung (Elusa, auch Haluza genannt) auf der Route zwischen Gaza und Petra war.


Spätosmanische Zeit

Auja al-Hafir - Negev
Auja al-Hafir - Negev Türkische Militärbasis in Auja al-Hafir, 1915 - Foto: Wikimedia Commons - American Colony Jerusalem (gemeinfrei)


Wie bereits zuvor erwähnt, befand sich westlich von Aula al-Hafir der Grenzübergang zwischen Ägypten und dem osmanisch-britischen Palästina, etwa 60 Kilometer südlich von Gaza. Heute sieht man hier auf dem Tell Nitzana die Ruinen einer alten nabatäischen Stadt. Ganz in der Nähe befindet sich das Sicherheitsgefängnis Ktzi'ot, die größte Haftanstalt in Israel. Auja al-Hafir lag in einem Gebiet von ca. 61 Hektar Größe, das sich im Privatbesitz des türkischen Sultans Abdul Hamid II. (1842 - 1918) befand. Nach der Gründung von Beersheba als wichtigstes regionales Zentrum plante der Gouverneur von Jerusalem, Ekram Bey, eine neue Stadt in al-Hafir, 10 Kilometer westlich von Auja, entschied sich jedoch dafür, sie stattdessen in Auja zu errichten und ihr den kombinierten Namen Auja al-Hafir zu geben. [1]


Nabatäerstadt Nitzana - Negev
Nabatäerstadt Nitzana - Negev Deutsch-türkisches Militär-Hospital (1906 - 1917) in den Ruinen eines byzantinischen Fort der nabatäischen Stadt Nitzana - Bildquelle: Wikimedia Commons - Autor: Wilson44691 (Public domain)
Nabatäerstadt Nitzana - Negev
Nabatäerstadt Nitzana - Negev Deutsch-türkisches Krankenhaus in Nitzana - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Bukvoed - Lizenz: s.u.


Es wurde ein neuer Verwaltungsbezirk gegründet, der eine Militärkaserne, ein Gasthaus und ein Regierungsbüro beinhalteten. Eine Polizeistation wurde 1902 errichtet. Von 1905 bis 1915 bauten die osmanischen Behörden einen Eisenbahnanschluss sowie ein großes Verwaltungszentrum mit einem Wohnhaus für die Angestellten. Die Stadt entwickelte sich jedoch erst, als sie während des Ersten Weltkriegs zu einem Außenposten an der ägyptischen Front wurde. Mitte Januar 1915 marschierte eine türkische Armee von 20.000 Mann über El-Auja auf einer erfolglosen Expedition gegen den Suezkanal in den Sinai ein. Sie wollten den von den Briten kontrollierten Kanal unter ihre Hoheit bringen und den Suezkanal selbst kontrollieren. Gleichzeitig wurde zu dieser Zeit der größte Teil der bearbeiteten Steine der Ruinen auf dem Tell Nitzana für Bauarbeiten in Gaza entnommen. Ab 1906 entstand auf dem Siedlungshügel Tell Nitzana das deutsch-türkische Militär-Hospital (1906 - 1917) in den Ruinen eines byzantinischen Fort der nabatäischen Stadt Nitzana. [1]


Britische Mandatszeit

Auja al-Hafir - Negev
Auja al-Hafir - Negev Siedlung Auja al Hafir, 1948 - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Avraham Ben Porat (Public domain)


Laut der Volkszählung von 1931 hatte Auja al-Hafir eine Bevölkerung von 29 Einwohnern, alles Muslime, die in 9 Häusern lebten, zusätzlich zu 35 Personen, die auf dem Polizeiposten lebten. Hinzu kamen die hier zeitweise lebenden Angehörigen des Beduinenstamms der 'Azazme. Die lokale Bevölkerung war an den Unruhen von 1929 und 1936 nicht beteiligt, aber im Sommer 1938 kam es zu einigen Unruhen. Zu Beginn der Unruhen von 1936 nutzten die britischen Mandatsbehörden Auja als Gefangenenlager für verhaftete palästinensische arabische Führer, darunter Awny Abdul Hadi. Das Gefängnis diente auch dazu, um jüdische Kommunisten festzuhalten, die hierhin deportiert wurden. [1]


Nabatäerstadt Nitzana - Negev
Nabatäerstadt Nitzana - Negev Gedenkstätte der 8. Brigade in Nitzana - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Dr. Avishai Teicher - Lizenz: s.u.


Die Gefangenen wurden später zum Militärstützpunkt Sarafand verlegt. Die zentrale Route durch die Wüste zum Suezkanal führte von El Auja nach Ismailia. Bis zum Jahr 1948 war dies die einzige asphaltierte Straße zwischen Palästina und Ägypten. Während des britischen Mandats von Palästina war Auja al-Hafir Teil des Distrikts Beerscheba. Eine Grundschule wurde von der Mandatsregierung gegründet, aber 1932 wegen unzureichender und unregelmäßiger Schulbesuche geschlossen. Die Schule wurde 1945 auf Kosten des Beduinenstammes wiedereröffnet und hatte 23 Schüler. 1947 wurde Auja al-Hafir in ein offizielles Stadtplanungsprogramm aufgenommen. [1]


Arabisch-israelischer Krieg 1948

Palästina
Palästina UN-Teilungsplan von 1947 für Palästina - Foto: Wikimedia Commons - Autor: U.S. Central Intelligence Agency (gemeinfrei)


Nach dem Teilungsplan der Vereinten Nationen für Palästina (am 29. November 1947 von der UN-Generalversammlung als Resolution 181 (II) verabschiedet) wurde das Gebiet als Teil des arabischen Staates ausgewiesen. Auf der nebenstehenden Karte sind die arabischen Gebiete in gelb ausgewiesen. Auja al-Hafir befand sich nun in einer neutralen, entmilitarisierten Zone. 1948 nutzte die ägyptische Armee das Gebiet als Militärbasis. In der Schlacht von 'Auja, einem Feldzug des arabisch-israelischen Krieges von 1948, wurde es vom 89. mechanisierten Kommandobataillon Israels erobert, das aus einem englisch sprechenden Verbund von Freiwilligen aus England, Deutschland, den Niederlanden, Rhodesien, Südafrika und den USA bestand. [1]

Weitere Informationen zum Ort und zur Geschichte von Auja al-Hafir in der Wüste Negev in Israel finden sie hier....!


Neutrale Zone von Auja al-Hafir

Auja al-Hafir - Negev
Auja al-Hafir - Negev Foto von Auja al-Hafir vor 1956 - vor dem Haus in der Mitte sind Fahrzeuge der Vereinten Nationen zu sehen - Foto: Wikimedia Commons - Autor - Eytan, Walter (Public domain)


Infolge der Waffenstillstandsabkommen von 1949 wurde das als al-Auja-Zone bekannte Gebiet um das Dorf zu einer 145 km² großen demilitarisierten Zone (DMZ), deren Einhaltung von der Waffenstillstandsüberwachungsorganisation der Vereinten Nationen (UNTSO) überwacht wurde. Am 28. September 1953 errichtete die israelische Armee eine befestigte Siedlung, Ktzi'ot, mit Blick auf die al-Auja-Kreuzung. Der erste Name, der diesem Nahal-Außenposten gegeben wurde, war Giv'at Ruth – benannt nach dem nahegelegenen Tell-abu-Rutha.


Auja al-Hafir - Negev
Auja al-Hafir - Negev Beerdigung eines deutschen katholischen Soldaten in Auja al-Hafir, 1916 - Foto: Wikimedia Commons - Autor: American Colony Jerusalem - The Library of Congress (Public domain)


Trotz eines kürzlichen Antrags auf Einhaltung des Waffenstillstands und trotz der Einwände von UNTSO-Stabschef Burns und UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld (1905 - 1961) remilitarisierte Israel das Gebiet am 21. September 1955. Israel besetzte das Gebiet bis nach seinem Rückzug aus dem Sinai und Gaza, die die Suez-Krise von 1956 beendeten. Danach und bis zum Sechs-Tage-Krieg (5. bis zum 10. Juni 1967) wurden die DMZ und die Grenze von der Notfalltruppe der Vereinten Nationen überwacht. Israel kontrolliert das Gebiet seit 1967, in dem es eine große Militärbasis und ein Internierungslager errichtet hat. [1]


Bahnhof Auja al-Hafir

Azuz - Negev
Azuz - Negev ...türkische Eisenbahnbrücke in Azuz - Foto: Wikimedia Commons - Autor: K. Alon - Lizenz: s.u.


Der Bahnhof von Auja al-Hafir und das Schienennetz waren während des Ersten Weltkriegs Teil der südlichen Militäreisenbahn des Osmanischen Reiches. Im Mai 1916 wurde der Bau der Eisenbahn von Beersheba nach Auja al-Hafir abgeschlossen und die gesamte Infrastruktur war installiert. Von hier aus ging es weiter bis nach Kseima im Sinai. Nach dem Rückzug der Osmanen auf die
Beersheba-Gaza-Linie, wurde die Eisenbahn außer Betrieb genommen und ihre Schwellen wurden dabei teilweis abgebaut. Die vom deutschen Ingenieur Heinrich Meisner geplante Eisenbahn wurde in einem rasanten Tempo von etwa 500 Meter pro Tag gebaut und umfasste mehr als 100 Brücken und Durchlässe. [1]


Türkische Militäreisenbahn

Auja al-Hafir - Negev
Auja al-Hafir - Negev Türkische Militärbasis in Auja al-Hafir, 1915 - Foto: Wikimedia Commons - American Colony Jerusalem (gemeinfrei)


Die notwendige Ausrüstung wurde mit dem Zug zum Endpunkt der Strecke transportiert. Nachdem die Osmanen den Krieg verloren hatten, wurde Auja al-Hafir weiterhin als britisches Verwaltungszentrum genutzt. Während des Unabhängigkeitskrieges wurde es von der ägyptischen Armee erobert, aber am 30. Dezember 1948 von den israelischen Streitkräften befreit. Die türkische Militäreisenbahn wurde während des Ersten Weltkriegs gebaut zum Transport von Militärtruppen zum Suezkanal mit dem Ziel, die Durchfahrt internationaler Schiffe zu stören und ihn von den Briten, die damals die Oberhoheit über den Kanal besaßen, zu erobern. [1]


Auja al-Hafir heute

Auja al-Hafir - Negev
Auja al-Hafir - Negev Reste des türkischen Bahnhofs in Nitzana - Links: Turm zur Wasserspeicherung für Dampflokomotiven (Wasserstopp) - Rechts: Wand des Büros des Bahnhofsvorstehers - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Etan J. Tal - Lizenz: s.u.


Die Eisenbahnlinie, die zwischen Beerscheba und Auja al-Hafir (heute Nitzana) und Kusseima auf der Sinai-Halbinsel verlief, wurde zwischen 1915 und 1916 im Eiltempo gebaut und war bis 1917 in Gebrauch. Im Oktober 1917 eroberte Großbritannien die von den Osmanen noch gehaltenen Gebiete, so auch Auja al-Hafir, und die türkischen Streitkräfte zogen sich in Richtung Gaza und Beerscheba zurück. Ein Abschnitt der alten Eisenbahnlinie ist erhalten geblieben, und mehrere alte Eisenbahnwaggons wurden wieder auf die Gleise gestellt. Diese dienen heute als Beobachtungsposten der hier lebenden Wildvögel, die somit direkt aus der Nähe beobachtet werden können. Das Gelände gehört heute zum Nitzana Nationalpark. [1]



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Tell Nitzana - Blick zur Unterstadt - eingebunden über Wikimedia Commons


Sehenswürdigkeiten

Nabatäerstadt Nitzana - Negev
Nabatäerstadt Nitzana - Negev Höhlen in der Umgebung von Nitzana - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Mboesch - Lizenz: s.u.


Zu den Hauptsehenswürdigkeiten im Gebiet der ehemaligen Nabatäerstadt Nitzana zählen naturgemäß die antiken Ruinen auf dem Siedlungshügel Tell Nitzana. Auch die Überreste am Fuß des Hügels sind interessant. Weiterhin die Überreste aus dem Ersten Weltkrieg, die osmanische Militärbasis Auja al-Hafir mit den Ruinen der Wohnhäuser, des Bahnhofs sowie des Wasserturms, der noch vollständig erhalten ist. Auch die moderne Siedlung Nitzana direkt an der ägyptischen Grenze ist einen Besuch wert, hier gibt es u.a. auch ein Museum. Auch ein Imbiss hat sich hier etabliert, wo man kleinere Snacks zu sich nehmen und eiskalte Getränke erwerben kann.


Tell Nitzana

Nabatäerstadt Nitzana - Negev
Nabatäerstadt Nitzana - Negev Blick auf die Südkirche - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Onzd - Lizenz: s.u.


Tell Nitzana (Tell heißt Siedlungshügel) ist ein antiker Siedlungshügel in Israel an der Grenze zur Sinai-Halbinsel in unmittelbarer Nähe zur 1986 gegründeten Siedlung Nitzana. Nitzana (hebräisch: ניצנה) ist eine alte nabatäische Stadt in der südwestlichen Negev-Wüste in Israel nahe der ägyptischen Grenze. Die heutige Ortschaft Nitzana liegt etwa 3 Kilometer entfernt vom israelisch-ägyptischen Grenzübergang Rapi Owga Border.....

Weitere Informationen zum antiken Siedlungshügel Tell Nitzana in der Wüste Negev in Israel finden Sie hier....!


Quellennachweis:


1.: Die Informationen zum Ort Auja al-Hafir in der Negev-Wüste stammen aus der Wikipedia, zuzletzt abgerufen am 27.02.2023! Der Text ist unter der Creative Commons Attribution-ShareAlike License 3.0 verfügbar, es können zusätzliche Bedingungen gelten.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Deutsch-Türkisches Krankenhaus in Nitzana - Autor: Bukvoed" - "...türkische Eisenbahnbrücke in Azuz - Autor: K. Alon" - "Gedenkstätte der 8. Brigade in Nitzana - Autor: Dr. Avishai Teicher" unterliegen der Creative Commons Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0) Lizenz.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Eyecatcher: Türkische Siedlung Auja al-Hafir, Nitzana - Autor: Danny Gershoni" - "Blick auf die Südkirche - Autor: Onzd" - "Höhlen in der Umgebung von Nitzana - Autor: Mboesch" - "Reste des türkischen Bahnhofs in Nitzana - Links: Turm zur Wasserspeicherung für Dampflokomotiven (Wasserstopp) - Rechts: Wand des Büros des Bahnhofsvorstehers - Autor: Etan J. Tal" werden unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0) veröffentlicht.