Garten Gethsemane
Überblick
Ein Rundgang in Jerusalem führt Sie sicherlich zu einem Spaziergang durch das Kidrontal, einem der geschichtsträchtigsten Orte der gesamten Stadt. Dies hängt mit den Worten der Ankündigung zur Endzeit zusammen, die hier an diesem Ort beginnen soll. Aus diesem Grund haben sich gläubige und reiche Juden an den Abhängen des Ölbergs seit Generationen bestatten lassen, weil hier die Ankunft des Messias erwartet wird. Vom Stephanstor führt eine Straße direkt ins Kidrontal und zu den letzten Stätten, die Jesus kurz vor seinem Tod aufgesucht hat. Zu diesen Stätten gehört u.a. auch der Garten Gethsemane und die sogenannte Kirche aller Nationen- auch bekannt unter dem Namen Todesangstbasilika.
Gethsemane
Für jeden Besucher ist dies der Moment, sich auf die letzten Stunden Jesu in Freiheit zu besinnen. Hier im Garten Gethsemane wurde er verraten und anschließend verhaftet. Eigentlich war dies früher ein einsamer Ort, hier standen Olivenbäume und hier wurde das Öl der Früchte des Baumes in einer Grotte gepreßt. Der Garten liegt an dem Weg nach Jericho. Gethsemane (auch Gethsemani genannt) ist ein Ort, in dem nach dem Matthäus-, Markus- und dem Lukasevangelium Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, ehe er von seinem Jünger Judas Ischariot verraten und von den Knechten des Hohepriesters, die hier auf ihn warteten, verhaftet wurde.
Garten
„Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten, der da hieß Gethsemane, und sprach zu den Jüngern: Setzt euch hierher, solange ich dorthin gehe und bete“. (Matthäus 26,36)
Der Garten Gethsemane befindet sich wie die Kirche mit dem Mariengrab am Fuß des Ölbergs in Jerusalem. Direkt bei dem Garten befindet sich die Kirche aller Nationen, auch bekannt als Todesangstbasilika (Kirche der Agonie). Schon zu biblischen Zeiten war das Areal mit Olivenbäumen bepflanzt und es könnte durchaus sein, dass die acht alten Ölbäume in diesem Garten Schößlinge dieser Bäume waren. Der Garten Gethsemane war bei den frühen Christen ein beliebtes Ziel. Nach der Tradition der griechisch-orthodoxen Kirche ist Gethsemane der Garten, in dem die Jungfrau Maria begraben wurde und nach ihrer Ankunft auf dem Berg Zion in den Himmel aufgenommen wurde.
Der Garten von Gethsemane wurde zu einem Brennpunkt für frühchristliche Pilger. Er wurde im Jahr 333 von dem anonymen "Pilger von Bordeaux" besucht, dessen Itinerarium Burdigalense die früheste Beschreibung ist, die ein christlicher Reisender im Heiligen Land hinterlassen hat. In seinem Onomastikon stellt Eusebius von Caesarea fest, dass Gethsemane sich „am Fuße des Ölbergs“ befindet und fügt hinzu, dass „die Gläubigen daran gewöhnt waren, dorthin zu gehen, um zu beten“. Acht alte Olivenbäume, die auf der lateinischen Seite des Gartens wachsen, können 900 Jahre alt sein. Heute kann man auf kleinen Wegen, die durch Blumen- und Gemüsebeete führen, die Ölivenbäume besichtigen, die in einem wunderschönen Garten neben der Kirche aller Nationen zu sehen sind. Der Garten wird von den Franziskanern liebevoll gepflegt.
Olivenbäume
Eine im Jahr 2012 vom Nationalen Forschungsrat Italiens durchgeführte Studie fand heraus, dass mehrere Olivenbäume im Garten zu den ältesten der Wissenschaft gehören. Datiert wurden sie auf die Jahre 1092, 1166 und 1198 n. Chr. mithilfe der sogenannten Radiokarbonmethode. Mit dieser C-14-Methode, auch Radiokohlenstoffdatierung genannt, können Archäologen das Alter von organischen Funden bestimmen. Sie beruht auf dem Zerfall eines bestimmten Kohlenstoffisotops, das in den oberen Schichten der Atmosphäre entsteht und später von allen Lebewesen auf der Erde aufgenommen wird. Proben hierzu wurden von älteren Teilen der Stämme von drei Bäumen entnommen und untersucht. DNA-Tests zeigten, dass die Bäume ursprünglich aus der gleichen Mutterpflanze gepflanzt wurden. Dies könnte auf einen Versuch hindeuten, die Linie einer älteren Spezies intakt zu halten. Die drei getesteten Bäume könnten wiederum aus den Wurzeln stammende Sprossen sein.
"Die Ergebnisse dieser Tests an den Bäumen im Garten von Gethsemane haben nicht die Frage geklärt, ob die knorrigen Bäume die gleichen sind, die wohlmöglich Jesus behüteten, weil Olivenbäume nach dem Abholzen von den Wurzeln zurückwachsen können", so die Wissenschaftler. Bernabei schreibt jedoch: "Alle Baumstämme sind innen hohl, so dass das zentrale, ältere Holz fehlt. . . Am Ende konnten nur drei von insgesamt acht Olivenbäumen erfolgreich datiert werden. Die datierten uralten Olivenbäume lassen jedoch keine Hypothese hinsichtlich des Alters der verbleibenden fünf riesigen Olivenbäume zu.
Die Öffnungszeiten von Garten und Kirche sind täglich von 08.00 - 12.00 Uhr und nachmittags von 14.30 - bis 18.00 Uhr (im Winter 17.00 Uhr). Sie erreichen Garten und Kirche auch mit dem Bus vom Damaskustor (Busse Nr. 1, 42 oder 43). [1]
Kirche aller Nationen
Am Fuße des Ölbergs und inmitten des Garten Gethsemane steht die zwischen 1919 bis 1924 mit den Spenden aus zahlreichen Ländern erbaute Gethsemane-Kirche - auch oder besser bekannt als Kirche aller Nationen. Dieser Name leitet sich von den vielen Nationen ab, die durch ihre großzügigen Spenden den Bau dieser Kirche ermöglichten. Der Altar im Inneren der Kirche steht direkt auf dem sogenannten „Todesangstfelsen“, einem Stein oder Felsblock....
Weitere Informationen zur Kirche aller Nationen im Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!
Mariengrab
Die Kirche des Mariengrabes liegt unterhalb des heutigen Straßenniveaus. Vom Eingangsportikus führt eine breite Treppe in die Krypta des Mariengrabes. Im 4. Jahrhundert wurde die erste Kirche an dieser Stelle eingerichtet, in dem der Fels, der das Grab umgab, abgetragen wurde. Die Kreuzfahrer restaurierten und erweiterten sie im 12. Jahrhundert und bauten sie zu einer Klosterfestung aus. Diese wurde von Sultan Saladin nach der Eroberung Jerusalems zerstört....
Weitere Informationen zum Grab der Maria im Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!
Kidrontal
Das Kidrontal liegt zwischen dem Berg Ophel und dem Ölberg unterhalb der Südmauern der Altstadt von Jerusalem. Nach jüdischer und moslemischer Überlieferung wird am Tag des Jüngsten Gerichts die Trennungslinie zwischen Gut und Böse durch dieses Tal gehen. Hier befinden sich u.a. auch die Gräber von Absalom, Zacharias und der Familie Hesir. Zuerst erreicht man auf der linken Seite der Straße das Grab der Jungfrau Maria....
Weitere Informationen zum Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!
Hakeldama
Die Geschichte des Ortes Hakeldama (Hebräisch: Akeldamach, Hakeldama; auch Töpfersacker) beginnt mit dem Judaskuss: "Den ich küssen werde, der ist es; den ergreift!" (Matthäus26,48) Dies passierte im Garten Gethsemane in Jerusalem am Ölberg. Judas Ischariot verrät hier Jesus und erhält zum Lohn 30 Silberlinge. Als er hört, dass Jesus zum Tode verurteilt wird, bereut er seinen Verrat und wirft das Geld in den Tempel. Die Hohenpriester wollen das Geld nicht zurücknehmen aber auch nicht dem Tempelschatz zuführen....
Weitere Informationen zum Ort Hakeldama im Hinnomtal in Jerusalem finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte des Gartens Gethsemane basieren auf dem Artikel Gethsemane (Stand vom 27.08.2017) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Teaserfoto: Gethsemane Garden - Autor: Svetlana Makarova" - "Olivenbäume im Garten Gethsemane - Autor: Dan Lundberg" - "Zwei Priester im Garten Gethsemane, ca. 1914/18 - Autor: Bundesarchiv, Bild 146-2007-0203 / CC-BY-SA 3.0" - "...knorrige Bäume - Autor: Deror Avi" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung 3.0 Unported" Lizenz.