Via Dolorosa
Überblick
Die Via Dolorosa ist die bekannteste Straße in Jerusalem. Der Name kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet "schmerzhafter Weg, Leidensweg". Sie führt durch die Altstadt von Jerusalem und beginnt am Löwentor, das auch als Stephanstor bekannt ist, weil hier die Steinigung des Märtyrers in Gegenwart eines gewißen Saulus aus Tarsus erfolgte. Von hier kommt man nach wenigen Metern zur Geißelungskapelle der Franziskaner als II. Station des Kreuzwegs und die Straße zieht sich über insgesamt 14 Stationen bis zur Kirche des heiligen Grabes, die an jenem Ort stehen soll, wo Jesus ins Grab gelegt wurde.
Kreuzweg
Der Kreuzweg beginnt an der Festung Antonia westlich der Kirche des Heiligen Grabes und die Distanz bis zur Grabeskirche beträgt etwa 700 Meter. Es ist ein Muss für jeden christlichen Jerusalembesucher, diese Route, die seit dem 18. Jahrhundert so festgelegt wurde, zu besuchen. Die Straße - Via Dolorosa - ist heute im östlichen Teil eine Altstadtstraße (Löwentorstraße), während der westliche Teil durch verwinkelte Gässchen zwischen den alten Häusern führt, teilweise mit Bogengängen überdeckt....
Weitere Informationen zum Kreuzweg in der Via Dolorosa in der Altstadt von Jerusalem finden Sie hier....!
14 Stationen
Nach der Überlieferung ist die Via Dolorosa jene Straße, die zur Zeit des Todes von Jesus vom Amtssitz des römischen Statthalters Pontius Pilatus zur Hinrichtungsstätte am Hügel Golgatha führte. Allerdings sind diese Orte historisch nicht eindeutig bestimmbar. Diesen Weg musste Jesus vor seiner Kreuzigung zurücklegen, wobei er auf einem Großteil der Strecke das Kreuz selbst tragen musste. Daher ist die Straße heute als Kreuzweg ausgestaltet. Von den 14 Stationen des Kreuzweges befinden sich aber nur acht auf der Via Dolorosa selbst. Die neunte Station befindet sich auf dem Dach der Grabeskirche, die letzten fünf Stationen in der Kirche selbst.
Ansicht der Via Dolorosa in der Altstadt von Jerusalem vom österreichischen Hospiz - eingebunden über Wikimedia Commons
Da sich sowohl der Straßenverlauf als auch das Niveau der Stadt über die letzten 2000 Jahre stark verändert haben, muss dieser Weg mehr als Verbindung von Gedenkstätten als eine Wanderung in Jesu Fußstapfen gesehen werden. Seit der Zeit um 1600 wurden Kreuzwege mit 14 bebilderten Stationen errichtet. Sie zeigten den Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung. Als 15. Station diente die jeweilige Kirche als Abbild der Grabeskirche von Jerusalem. Diese Form geht auf den Franziskaner Leonhard von Porto Maurizio zurück. Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll diese Form des Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit Ablässen.
Tradition des Kreuzwegs
An vielen Franzikanerklöstern entstanden nun Kreuzwege nach diesem Modell, so etwa der Kapellenkreuzweg Kloster Altstadt. In seinem letzten Lebensjahr baute Leonhard von Porto Maurizio mit päpstlicher Erlaubnis Kapellen mit den vierzehn Kreuzwegstationen in die Arena des Kolosseums ein, was die bis heute begangene Tradition des Kreuzwegs an diesem Ort begründete. Ab der Barockzeit entwickelten sich auch Kalvarienberge auf Basis der fünf Schmerzhaften Geheimnisse (doloris mysteria) des Rosenkranzes. Ein solcher aus dem späten 17. Jahrhundert findet sich etwa in Maria Plain bei Salzburg. Dort befindet sich auch ein Rosenkranzweg mit fünfzehn Stationen von 1705.
Übersicht der Stationen
* I. Hof der muslimischen Mädchenschule Omariya an der Stelle, wo sich früher die römische Festung "Antonia" befand
* II. Franziskanerkapelle der Verurteilung und Kapelle der Geißelung
* III. Polnische Kapelle beim armenisch-katholischen Patriarchat gegenüber dem Österreichischen Hospiz
* IV. Armenisch-katholische Kapelle zwischen Geschäften in der Al-Wad-Straße
* V. Oratorium der Franziskaner an der Kreuzung Al-Wad-Straße/Via Dolorosa
* VI. Französische Veronikakirche und Kloster der kleinen Schwestern Jesu in der Via Dolorosa
* VII. Kapelle der Franziskaner an der Kreuzung Via Dolorosa/Souk Khan es-Zeit
* VIII. Markierungskreuz in der Wand des griechischen Klosters an der Rückseite der Grabeskirche in der El-Khanqa-Straße
* IX. Dach der Grabeskirche, vorbei am koptischen Patriarchat
* X. Kapelle der Kleiderverteilung neben dem zugemauerten Eingang zur Grabeskirche
* XI. römisch-katholische Kapelle neben der Kreuzigungsstelle auf Golgatha in der Grabeskirche
* XII. Ein Loch unter dem griechisch-orthodoxen Altar bezeichnet die Stelle, in der das Kreuz Jesu stand
* XIII. Salbungsstein im Bereich des Eingangs der Grabeskirche
* XIV. das Heilige Grab in der Grabeskirche
* (XV. römisch-katholische Auferstehungskapelle)
Eine gute Übersicht der einzelnen Kreuzwegstationen bietet die Via Dolorosa - Video Map bei Google, wo die Stationen in einer Map dokumentiert sind und zusätzlich jeder Ort durch ein Video erlebbar wird.
Via Dolorosa
Die Via Dolorosa ist der moderne Überrest einer der beiden wichtigsten Ost-West Routen (Decumanus Maximus) durch die Colonia Aelia Capitolina, die unter Kaiser Hadrian (76 - 138) gebaut wurde. Sie befindet sich im nördlichen Teil der ehemaligen Hauptachse Decumanus im römischen Straßennetz. Die ersten Berichte über eine Pilgerroute, die den biblischen Ereignissen entspricht, stammt aus der byzantinischen Zeit; in dieser Zeit begann am Gründonnerstag eine Prozession von der Spitze des Ölbergs, vorbei am Garten Gethsemane, weiter in die Altstadt durch das Löwentor und folgte dann etwa der aktuellen Route bis zur Kirche des Heiligen Grabes. Die erste Station heute wäre der Ort der Verurteilung Jesu durch Pilatus in der Burg Antonia, von der aber nur noch sehr wenig erhalten ist. Diesen Platz markiert heute die muslimische Mädchenschule Omariya (Al Umariya Elementary School).
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Ecce Homo Convent
Hier im Anfangsbereich der Via Dolorosa befindet sich der Ecce Homo Convent (Kloster der Schwestern von Zion), deren Nonnen zur Kongregation Notre-Dame de Sion gehören, einer Gemeinschaft, die 1847 von Alphonse Ratisbonne in Paris (Frankreich) gegründet wurde. Das Kloster wurde im 19. Jahrhundert errichtet und enthält bedeutende archäologische Funde aus der römischen Zeit Jerusalems. Im Jahr 1857 kaufte ein ehemaliger französischer Jude und Atheist, der zum Katholizismus übergetreten war und später Mitglied der Gesellschaft Jesu wurde....
Weitere Informationen zum Ecce Homo Convent in der Altstadt von Jerusalem finden Sie hier....!
Kreuzweg Teil 1
Der Erste Teil des Kreuzwegs beginnt an der Festung Antonia westlich der Kirche des Heiligen Grabes und die Distanz bis zur Grabeskirche beträgt etwa 600 Meter. Es ist ein Muss für jeden christlichen Jerusalembesucher, diese Route, die seit dem 18. Jahrhundert so festgelegt wurde, zu besuchen. Die Straße - Via Dolorosa - ist heute im östlichen Teil eine Altstadtstraße (Löwentorstraße), während der westliche Teil durch verwinkelte Gässchen zwischen den alten Häusern führt, teilweise mit Bogengängen überdeckt....
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Kreuzweg Teil 2
Der Bericht über den zweiten Teil des Kreuzwegs in der Jerusalemer Altstadt beginnt an der sechsten Station in der Via Dolorosa. Eine kleine Säule in der Wand markiert den Platz, an dem Veronika einst hier an diesem Ort gelebt haben soll. Als Jesus mit dem Kreuz hier vorbeizog, erkannte sie seine Schwäche und reichte Jesus das Schweißtuch. Diese sechste Station ist dem Andenken der Veronika gewidmet, die gemäß einer christlichen Tradition aus dem 15. Jahrhundert hier wohnte...
Weitere Informationen zum zweiten Teil des Kreuzwegs in der Altstadt von Jerusalem in der Via Dolorosa und in der Grabeskirche finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Via Dolorosa in Jerusalem basieren auf dem Artikel Via Dolorosa (Stand vom 22.10.2014) und stammen mit den Fotos "Titelfoto: Detail der Geißelungskapelle - Autor: benito roveran" - "I. Station - Schulhof der Mädchenschule Omariya; - Autor: Djampa" - "II. Station - Geißelungskapelle der Franziskaner - Autor: Tamar Hayardeni" - "III. Station - Via Dolorosa - Autor: Ori~" - "IV. Station - Kirche der Schmerzen Mariä - Autor: Gugganij" - "Orthodoxe Karfreitagsprozession in der Via Dolorosa - Autor: zehnfinger" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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