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Kreuzweg Teil II.

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa IX. Station - Dach der Grabeskirche - Eingang zum St. Antonius Kloster (koptisch-orthodoxes Patriarchat von Jerusalem) - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)



Überblick

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa Prozession der Franziskaner in Jerusalem - Foto: Wikipedia - Autor: RonAlmog - Lizenz s.u.



Der zweite Teil des Kreuzwegs entlang der Via Dolorosa in der Altstadt von Jerusalem führt von der VI. Station - Veronika reicht Jesus das Schweißtuch - weiter über die VII. Station - Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz - und schließlich zur letzten Station an dieser Straße - VIII. Station - Jesus begegnet den weinenden Frauen. Die nächsten Stationen befinden sich nun auf und in der Grabeskirche. Dieser Kreuzweg wird von den Franziskanern wöchentlich am Freitag in einer Prozession ab 15:00 Uhr, während der Sommerzeit um 16:00 Uhr (da die Sommerzeit in der Grabeskirche nicht gilt) beschritten und es wird gebetet. Die Stationen I. und X. sind außer zu diesem Zeitpunkt nicht öffentlich zugänglich. Der Auferstehung wird in einer zusätzlichen 15. Station gedacht [1].

Übersicht der Stationen


* I. Hof der muslimischen Mädchenschule Omariya an der Stelle, wo sich früher die römische Festung "Antonia" befand
* II. Franziskanerkapelle der Verurteilung und Kapelle der Geißelung
* III. Polnische Kapelle beim armenisch-katholischen Patriarchat gegenüber dem Österreichischen Hospiz
* IV. Armenisch-katholische Kapelle zwischen Geschäften in der Al-Wad-Straße
* V. Oratorium der Franziskaner an der Kreuzung Al-Wad-Straße/Via Dolorosa
* VI. Französische Veronikakirche und Kloster der kleinen Schwestern Jesu in der Via Dolorosa
* VII. Kapelle der Franziskaner an der Kreuzung Via Dolorosa/Souk Khan es-Zeit
* VIII. Markierungskreuz in der Wand des griechischen Klosters an der Rückseite der Grabeskirche in der El-Khanqa-Straße
* IX. Dach der Grabeskirche, vorbei am koptischen Patriarchat
* X. Kapelle der Kleiderverteilung neben dem zugemauerten Eingang zur Grabeskirche
* XI. römisch-katholische Kapelle neben der Kreuzigungsstelle auf Golgatha in der Grabeskirche
* XII. Ein Loch unter dem griechisch-orthodoxen Altar bezeichnet die Stelle, in der das Kreuz Jesu stand
* XIII. Salbungsstein im Bereich des Eingangs der Grabeskirche
* XIV. das Heilige Grab in der Grabeskirche
* (XV. römisch-katholische Auferstehungskapelle)

Eine gute Übersicht der einzelnen Kreuzwegstationen bietet die Via Dolorosa - Video Map bei Google, wo die Stationen in einer Map dokumentiert sind und zusätzlich jeder Ort durch ein Video erlebbar wird.



Holy Selupcre 2

Ansicht der Kirche des Heiligen Grabes in Jerusalem - eingebunden über Wikimedia Commons


VI. Station - Begegnung mit Veronika

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa VI. Station - Via Dolorosa - Säule im Mauerwerk vor der griechisch-katholischen Kirche - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Eine kleine Säule in der Wand markiert den Platz, an dem Veronika einst hier an diesem Ort gelebt haben soll. Als Jesus mit dem Kreuz hier durchkam, erkannte sie seine Schwäche und reichte Jesus das Schweißtuch. Es ist die sechste Station entlang der Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt.

"Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden." (Matthäus 5,7 EU)

Diese sechste Station ist dem Andenken der Veronika gewidmet, die gemäß einer christlichen Tradition aus dem 15. Jahrhundert hier wohnte. Dieser Ort der Begegnung wurde im 19. Jahrhundert neu identifiziert. Griechische Katholiken kauften im Jahr 1883 die Ruinen aus dem 12. Jahrhundert und errichteten die Kirche des Heiligen Antlitzes und der Heiligen Veronika. Sie glauben , dass hier der Ort war, andem Veronika die Begegnung mit Jesus hatte. Die Kirche enthält einige der Überreste von Gebäuden aus dem 12. Jahrhundert, darunter Bögen des aus der Kreuzfahrerzeit hier errichteten Klosters des Heiligen Cosmas.





Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa VI. Station - Altar in der kleinen Kapelle - Foto: Wikipedia - Autor: Anton 17 - Lizenz s.u.


Das heutige Gebäude wird von den Kleinen Schwestern Jesu betreut und ist in der Regel nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Kleinen Schwestern Jesu sind eine Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche innerhalb der geistlichen Familie Charles de Foucaulds, einem früheren Trappisten, der es zu seinem Lebenswerk gemacht hatte, in Algerien unter Nomaden, Hirten, Tuareg durch sein christliches Leben Zeugnis abzulegen. Eine christliche Legende aus dem 12. Jahrhundert bringt Veronika in Zusammenhang mit dem Schweißtuch und dem Abbild Christi. Demnach hat Veronika ihr Tuch Jesus von Nazareth auf dessen Weg nach Golgatha gereicht, um Schweiß und Blut von dessen Gesicht abzuwaschen. Dabei soll sich das Gesicht Jesu auf wunderbare Weise auf dem Schweißtuch als sogenanntes Veronikabild eingeprägt haben. Das Schweißtuch der Veronika war einst die kostbarste und meistverehrte Reliquie der Christenheit und befindet sich heute in einem gewaltigen Tresor im Veronikapfeiler des Petersdoms in Rom, der 1506 eigens dafür über dem Grundstein der Kirche errichtet wurde [1].


VII. Station - Jesus fällt zum zweiten Mal

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa VII. Station - Via Dolorosa - Kapelle der Franziskaner an der Kreuzung Via Dolorosa/Souk Khan es-Zeit - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Eine kleine Kapelle des Ordens der Franziskaner kennzeichnet den Ort, an dem Jesus zum zweiten Mal unter der Last des Kreuzes zusammenbricht. Es handelt sich hier um die VII. Station an der Kreuzung Via Dolorosa/Souk Khan es-Zeit in der Altstadt von Jerusalem. Im Inneren der Kapelle befindet sich eine Säule, die von den Kolonaden der Colonia Aelia Capitolina stammen soll, dem römischen Jerusalem. Hier befand sich auch das sogenannte Urteilstor, denn an dieser Stelle verließ man den ummauerten Bezirk von Jerusalem und befand sich denzufolge schon außerhalb der Stadt. Anderen Aussagen zufolge soll die Säule Bestandteil des Tores gewesen sein- auch aus der Zeit Kaiser Hadrians.



VIII. Station - Jesus begegnet frommen Frauen

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa VIII. Station - Via Dolorosa - Foto: Wikipedia - Autor: Ori~ - Lizenz s.u.


Die VIII. Station erinnert an eine Stelle im Lukas-Evangelium - Jesus begegnet den frommen Frauen - auf seinem Weg nach Golgatha. Die vorliegende achte Station liegt neben dem griechisch-orthodoxen Kloster des Heiligen Charalambos. Auf einem Stein an der Wand, der aussieht wie ein Säulenstumpf, ist unter einem Kreuz das Wort Nika zu lesen (griech.: Sieg o. Sieger). Oberhalb dieses Zeichens markiert ein Schild mit Buchstaben in roter Farbe, dass sich hier hinter der Wand im Kloster die achte Station befindet.

"Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!" (Lukas 23,27-28 EU)


IX. Station - Dach der Grabeskirche

Jerusalem - Grabeskirche
Jerusalem - Grabeskirche IX. Station - die Säule in der Ecke markiert den dritten Fall Jesu unter dem Kreuz- Foto: Wikipedia - Autor: Djampa - Lizenz s.u.


Weiter geht es jetzt zur Grabeskirche, allerdings nicht direkt, denn um auf das Dach zu kommen, muss man einen kleinen Umweg gehen. Hier markiert eine Säule vor dem Eingang zum St. Antonius Kloster des koptisch-orthodoxen Patriarchats von Jerusalem die IX. Station - Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz. Wahrscheinlich soll diese "erhöhte" Station die Nähe zur Grabeskirche und somit zum Hügel Golgatha symbolisieren- zudem haben die Kopten und die Abessinier, die hier oben wohnen, auch ihren Anteil am Kreuzweg.


X. Station - Kapelle der Kleiderverteilung

Jerusalem - Grabeskirche
Jerusalem - Grabeskirche X. Station - rechts Kapelle der Kleiderverteilung - Foto: Wikipedia - Autor: ReeveJ - Lizenz s.u.


Die X. Station befindet sich in der Kapelle der Kleiderverteilung neben dem zugemauerten Eingang zur Grabeskirche. Dieser Platz unmittelbar vor dem Kreuz - also vor dem Hügel Golgatha - symbolisiert die Stelle, wo Jesus seiner Kleider beraubt wird.

"So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe. Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn". (Mt 27,33-36 EU) Vgl. auch Mk 15,24 EU; Lk 23,34 EU; Joh 19,23-24 EU.




XI. Station

Jerusalem - Grabeskirche
Jerusalem - Grabeskirche XI. Station - Mosaik über dem Kreuzannagelungsaltar - Foto: Wikipedia - Autor: Deror Avi - Lizenz s.u.


Die römisch-katholische Kapelle befindet sich direkt neben der Kreuzigungsstelle - Golgotha - in der Grabeskirche. Die XI. Station gedenkt der Kreuzigung Jesu. Hier steht der Kreuzannagelungsaltar und über diesem ein Wandmosaik mit dieser Szene. Neben Jesus am Kreuz sind zwei Frauen zu sehen und einer der Soldaten, der die Kreuzigung ausführte.

"Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden". (Mt 27,37 EU)


XII. Station - Golgatha

Jerusalem - Grabeskirche
Jerusalem - Grabeskirche XII. Station - Golgathahügel innerhalb der Grabeskirche - Foto: Wikipedia - Autor: Deror Avi - Lizenz s.u.


Links neben dem Kreuzannagelungsaltar befindet sich am Boden gut sichtbar der unter Glas abgeschirmte Felsen der Schädelstätte Golgatha, auch Kalvarienberg genannt. Der Name Kalvarienberg bezeichnet zunächst die Hinrichtungsstätte Jesu vor den Toren Jerusalems. Hier stirbt Jesus am Kreuz. Ein Loch unter dem griechisch-orthodoxen Altar bezeichnet die Stelle, in der das Kreuz Jesu stand.

"Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?', das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Mt 27,45-46 EU)



Catholicon, Church of the Holy Sepulchre, Jerusalem1

Deckenansicht des Katholikon - Kirche des Heiligen Grabes in Jerusalem - eingebunden über Wikimedia Commons


XIII. Station - Kreuzabnahme

Jerusalem - Grabeskirche
Jerusalem - Grabeskirche XIII. Station - Blick auf den Salbungsstein in der Grabeskirche - Foto: Wikipedia - Autor: Adriatikus - Lizenz s.u.


Wenn man die Grabeskirche in Jerusalem betritt, fällt der erste Blick auf eine Bodenplatte, die von Kandelabern umstanden wird und über der acht kostbar gefaßte Öllampen brennen. Es handelt sich hier um den Salbungsstein im Bereich des Eingangs der Grabeskirche. Dies ist die dreizehnte Station des Kreuzwegs - Jesus wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.

"Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab". (Joh 19,38 EU) Vgl. auch Mt 27,57-59 EU; Mk 15,42-46 EU; Lk 50-53 EU


XIV. Station - das heilige Grab

Jerusalem - Grabeskirche
Jerusalem - Grabeskirche Grabkapelle - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Schließlich kommen wir zur letzten Station - XIV. Station - in der Grabeskirche, dem eigentlichen Grab in der Grabkapelle. Es ist die bedeutendste Stätte in der Grabeskirche, denn hier ist der überlieferte Ort des Grabes Jesu. Die Grabkapelle wird von einer Rotunde mit Ädikula umgeben. Die Grabkapelle bildet die 14. Station des Kreuzweges. Seit einem Erdbeben verhindern stählerne Stützen den Einsturz der eigentlichen Grabeskapelle. Hier endet der Kreuzweg, den wir von der ersten bis zur letzten Station gemeinsam gegangen sind, wenn Sie meinen Bericht aufmerksam gelesen haben!


Kreuzweg Teil 1

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa IV. Station - Via Dolorosa - Innenhof vor der armenisch-katholischen Kapelle beim armenisch-katholischen Patriarchat - Jesus begenet seiner Mutter


Der Erste Teil des Kreuzwegs beginnt an der Festung Antonia westlich der Kirche des Heiligen Grabes und die Distanz bis zur Grabeskirche beträgt etwa 600 Meter. Es ist ein Muss für jeden christlichen Jerusalembesucher, diese Route, die seit dem 18. Jahrhundert so festgelegt wurde, zu besuchen. Die Straße - Via Dolorosa - ist heute im östlichen Teil eine Altstadtstraße (Löwentorstraße), während der westliche Teil durch verwinkelte Gässchen zwischen den alten Häusern führt, teilweise mit Bogengängen überdeckt....

Weitere Informationen zum Teil 1 - Kreuzweg in der Via Dolorosa - in der Altstadt von Jerusalem finden Sie hier....!


Ecce Homo Convent

Jerusalem - Ecce-Homo-Convent
Jerusalem - Ecce-Homo-Convent Blick auf den sogenannten Ecce-Homo-Bogen in der Via Dolorosa - Foto: Wikipedia (Public domain)


Hier im Anfangsbereich der Via Dolorosa befindet sich der Ecce Homo Convent (Kloster der Schwestern von Zion), deren Nonnen zur Kongregation Notre-Dame de Sion gehören, einer Gemeinschaft, die 1847 von Alphonse Ratisbonne in Paris (Frankreich) gegründet wurde. Das Kloster wurde im 19. Jahrhundert errichtet und enthält bedeutende archäologische Funde aus der römischen Zeit Jerusalems. Im Jahr 1857 kaufte ein ehemaliger französischer Jude und Atheist, der zum Katholizismus übergetreten war und später Mitglied der Gesellschaft Jesu wurde....

Weitere Informationen zum Ecce Homo Convent in der Altstadt von Jerusalem finden Sie hier....!


Quellenangabe:


1.: Informationen zur VI. Station in der Via Dolorosa stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 20.02.2015!

Die Fotos "Titelfoto: Detail der Geißelungskapelle - Autor: benito roveran" - "VI. Station - Altar in der kleinen Kapelle - Autor: Anton 17" - "Prozession der Franziskaner in Jerusalem - Via Dolorosa - Autor: RonAlmog" - "IX. Station - Via Dolorosa - die Säule in der Ecke markiert den dritten Fall Jesu unter dem Kreuz - Autor: Djampa" - "X. Station - Via Dolorosa - rechts Kapelle der Kleiderverteilung - Autor: ReeveJ" - "VIII. Station - Via Dolorosa - Autor: Ori~" - "Mosaik über dem Kreuzannagelungsaltar; Golgathahügel innerhalb der Grabeskirche (2 Fotos) - Autor: Deror Avi" - "Blick auf den Salbungsstein in der Grabeskirche - Autor: Adriatikus" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. Die Fotodateien wurden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.


Fotos des Kreuzwegs Teil 2