Himmelfahrtskapelle
Überblick
Etwa 150 Meter nördlich der Paternoster-Kirche befindet sich die Himmelfahrtskapelle (Chapel of the Ascension) auf dem Ölberg in Jerusalem. Hier in der Kapelle wird der letzte Fußabdruck Christi gezeigt. Die Himmelfahrtskapelle ist auf der höchsten Stelle des Ölbergs in Jerusalem östlich der Altstadt gelegen. Sie befindet sich an der Stelle, von der aus − der Überlieferung zufolge − Jesus Christus zum Himmel aufgefahren ist (Apg 1,9 EU). Das religiöse Gebäude ist unter dem Namen Himmelfahrtskapelle sowie auch Himmelfahrtsmoschee bekannt. Dieser Ort wird von Christen und Muslimen gleichermaßen verehrt. Die Kapelle befindet sich in einem von hohen Mauern umgebenen Innenhof.
Himmelfahrtskapelle
Bereits die frühen Christen gedachten der Himmelfahrt Christi (Lukas 24,50-51) in einer Höhle auf dem Ölberg. Im Jahr 387 stiftete eine fromme Römerin mit Namen Poimenia einen oktogonalen Kirchenbau, der allerdings von den persischen Truppen unter Chosrau II. im Jahre 614 größtenteils zerstört wurde. Im ausgehenden 7. Jahrhundert wird ein nach oben offener Nachfolgebau erwähnt, in welchem − innerhalb einer Einfassung − die beiden Fußabdrücke Christi im Staub zu sehen waren. Auch dieser Bau wurde - wahrscheinlich unter dem fatimidischen Sultan Al-Hakim im Jahre 1009 - zerstört.
Die Kreuzfahrer errichteten das - wahrscheinlich überdachte - Erdgeschoss der heutigen Kapelle um das Jahr 1152 über dem Stein mit dem „Fußabdruck des Herrn“. Nach der Eroberung Jerusalems durch Saladin wurde der Bau 1187 in eine Moschee umgewandelt, was er bis heute offiziell auch ist (Himmelfahrtsmoschee). Aufgrund der hohen Zahl christlicher Besucher beschloss Saladin jedoch den Neubau einer Moschee (Mohammed Alami-Moschee) in unmittelbarer Nachbarschaft, sodass die Himmelfahrtskapelle über Jahrhunderte nahezu ausschließlich von Christen genutzt wurde. Die Kapelle ist ein einfacher Bau mit einem Durchmesser von etwa 6,60 Meter, dessen - im Äußeren oktogonales - Erdgeschoss von Blendarkaden mit schönen romanischen Kapitellen umstellt ist.
Innenansicht der Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg, Fußabdruck Christi - eingebunden über Wikimedia Commons
Das Oktogon leitet über in einen ebenfalls oktogonalen und von 4 schmalen Fenstern belichteten Tambour mit abgerundeten Ecken aus der Zeit Saladins; darüber rundet eine - außen wie innen schmucklose - Kuppel den Bau nach oben ab. Das schmucklose Mauerrund im Innern des Baus wird von einer Mihrab-Nische und zwei - beidseitig davon befindlichen - Wandnischen akzentuiert. Im Boden befindet sich eine kleine rechteckige Einfassung, die den Blick auf den ursprünglichen Fels mit dem - angeblichen - rechten Fußabdruck Christi freigibt. Die Einfassung für den linken Fußabdruck wurde bereits in mittelalterlicher Zeit in die Al-Aqsa-Moschee verbracht.
Reisebericht
Im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts erwähnt ein Reisender aus Nürnberg die Himmelsfahrtskirche „Auf der Spitze des Ölberges“, wo man auch einen Ablass erwerben konnte.....
„Auf der Spitze des Ölberges befindet sich dann eine Kirche noch an dem Ort, wo Gott zum Himmel aufgefahren ist. In derselben Kirche, nicht weit von der Türe entfernt, ist der Stein, auf dem Gott stand, als er zum Himmel aufgefahren ist, denn man [sieht] noch seinen heiligen Fußabdruck in dem Stein, ganz besonders deutlich den Abdruck vom rechten Fuß. Den anderen Fußabdruck sieht man auch, aber nicht so erkennbar.
An demselben Ort ist Ablass, Vergebung aller Sündestrafe und von Schuld.“ [2]
Innenansicht der Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg, Kuppel mit Fenster - eingebunden über Wikimedia Commons
Die katholischen Christen dürfen das Fest Christi Himmelfahrt in der Kapelle feiern, während die orthodoxen Kirchen ihre Gottesdienste im Hof halten müssen. Einige Forscher sind der Ansicht, dass der bereits achteckige Grundriss der Vorgängerbauten der heutigen Himmelfahrtskapelle als architektonisches Vorbild für den - ebenfalls oktogonalen - Felsendom (um 700) gedient haben könnte, von dem aus - angeblich - der Prophet Mohammed seine nächtliche Himmelsreise angetreten haben soll. [1]
Kidrontal
Das Kidrontal (hebräisch: Naḥal Qidron) im Abschnitt zwischen dem Tempelberg und dem Ölberg auch Tal Joschafat genannt, ist ein kleines Tal, das den Tempelberg und die Altstadt von Jerusalem im Westen und den Ölberg im Osten voneinander trennt und in einem Bogen durch die Wüste Juda bis ans Tote Meer verläuft. Das Wadi Kidron wird heutzutage teilweise unterirdisch geführt. Bedeutende Stätten im und am Kidrontal sind die Todesangstbasilika im Garten Gethsemane, der große jüdische Friedhof....
Weitere Informationen zum Kidrontal Teil I. in der Stadt Jerusalem finden Sie hier....!
Gethsemane
Für jeden Besucher ist dies der Moment, sich auf die letzten Stunden Jesu in Freiheit zu besinnen. Hier im Garten Gethsemane wurde er verraten und anschließend verhaftet. Eigentlich war dies früher ein einsamer Ort, hier standen Olivenbäume und hier wurde das Öl der Früchte des Baumes in einer Grotte gepreßt. Der Garten liegt an dem Weg nach Jericho. Gethsemane (auch Gethsemani genannt) ist ein Ort, in dem nach dem Matthäus-, Markus- und dem Lukasevangelium Jesus Christus in der Nacht vor....
Weitere Informationen zum Garten Gethsemane im Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!
Kirche aller Nationen
Am Fuße des Ölbergs und inmitten des Garten Gethsemane steht die zwischen 1919 bis 1924 mit den Spenden aus zahlreichen Ländern erbaute Gethsemane-Kirche - auch oder besser bekannt als Kirche aller Nationen. Dieser Name leitet sich von den vielen Nationen ab, die durch ihre großzügigen Spenden den Bau dieser Kirche ermöglichten. Der Altar im Inneren der Kirche steht direkt auf dem sogenannten „Todesangstfelsen“, einem Stein oder Felsen.....
Weitere Informationen zur Kirche aller Nationen im Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!
Hakeldama
Die Geschichte des Ortes Hakeldama (hebräisch: Akeldamach, Hakeldama; auch Töpfersacker) beginnt mit dem Judaskuss: „Den ich küssen werde, der ist es; den ergreift!“ (Matthäus 26,48) Dies passierte im Garten Gethsemane in Jerusalem am Ölberg. Judas Ischariot verrät hier Jesus und erhält zum Lohn 30 Silberlinge. Als er hört, dass Jesus zum Tode verurteilt wird, bereut er seinen Verrat und wirft das Geld in den Tempel. Die Hohenpriester wollen das Geld nicht zurücknehmen aber auch nicht dem Tempelschatz zuführen....
Weitere Informationen zum Ort Hakeldama im Hinnomtal in Jerusalem finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg in Jerusalem basieren auf dem Artikel Himmelfahrtskapelle (Jerusalem) (Stand vom 15.09.2016) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: M.E. Dorninger: Topographie des Heiligen Landes. Zu den Pilgerreisen im Mittelalter am Beispiel von Hans Tucher - Seiten 15/16 (Universität Salzburg).
Die Fotos "Himmelfahrtskapelle (3 Fotos) - Autor: Mattes" - "Kirche und Moschee der Himmelfahrt - Autor: DYKT Mohigan" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung 3.0 Unported" Lizenz.