Korazim
Korazim (Korazin)
Von der Stadt Tiberias bietet sich ein Ausflug nach Korazim (auch als Chorazin bekannt) an, einer interessanten ehemaligen Synagoge nördlich von Tiberias an der Hauptstraße in Richtung Rosh Pina und Hatzor. Man biegt von der Hauptroute in den Norden Israels nach rechts in einen kleinen ausgeschilderten Zufahrtsweg zur ehemaligen Synagoge. Etwa 5 Minuten später ist man am Haupteingang mit Parkplatz und dem Tickethäuschen angelangt. In einem aufgeräumt wirkenden Areal können die Reste der Synagoge von Korazim besichtigt werden. Ferner sind noch Reste der einstigen Via Maris zu bestaunen, die in alten Zeiten von Heliopolis in Ägypten nach Mesopotamien hier vorbei führte.
Erwähnung im Neuen Testament
Es bietet sich von hier aus eine wunderschöne Aussicht über das galiläische Meer an mit den sanften Hügeln des nordwestlichen Teils des See Genezareth. Etwa 15 Minuten vom See Genezareth entfernt liegt die aus schwarzem Basalt gebaute Synagoge aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert nach Christus. Sie wurde in der Nähe eines Vorgängerbaus errichtet. Korazim ist ein stiller Ort. Auch hier hat Jesus gelehrt, doch stießen seine Lehren wie auch in Bethsaida auf taube Ohren. Im Neuen Testament wird dieser Ort wie im folgenden beschrieben:
"Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als euch (Matthäus 11, 20-21)."
Geschichte
Korazim wurde schon frühzeitig als jüdische Stadt erwähnt und wurde dabei auch wegen des guten dort angepflanzten Weizen gerühmt. Im Neuen Testament (Matthäus 11, 20-21 - Lukas 10, 13) wird Korazim erwähnt als eine von Jesus verdammte Stadt zusammen mit Bethsaida und Kapernaum. Der Kirchenhistoriker Eusebius beschreibt Korazim als eine verfallene oder zerstörte Stadt. Eusebius von Caesarea, geboren um 260 - 264 in Palästina, verstorben etwa zwischen 337 - 340 wird allgemein als der Vater der Kirchengeschichte bezeichnet. Die Grundfläche der Stadt bedeckte einen Bereich von etwa 10 Hektar und war in fünf Viertel eingeteilt. Das zentrale Viertel der Stadt enthielt eine Synagoge, drei weitere bisher unidentifizierte Gebäude und einen auffällig befestigten Platz im Zentrum des Viertels.
Nationalpark Korazim
Die heutigen Ruinen stammen alle aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert n. Chr. und befinden sich auf dem nördlichen Hügel. In späteren Zeiten (3.- 4. Jhdt.) wuchs die Stadt und breitete sich nach Süden aus. Am Ende der sogenannten talmudischen Periode im 6. Jahrhundert n. Chr. wurde die Stadt erneuert. In dieser Zeit wurde auch die Synagoge erneuert. Die ersten Ausgrabungen von Korazim wurden von den Archäologen Kohl und Watzinger im Anfang des 19. Jahrhunderts durchgeführt. Weitere Ausgrabungen wurden während der britischen Mandatszeit etwa um 1920 von der Altertumsabteilung der hebräischen Universität mit Unterstützung der britischen Verwaltung durchgeführt. Zwischen 1980 und 1983 fanden weitere Ausgrabungs- und Wiederherstellungsarbeiten durch die Nationalparkbehörde und der Abteilung der Altertümer und Museen statt. 1985 wurde das Gebiet offiziell als Nationalpark Korazim eingeweiht.
Quellenhinweis:
Die Fotodateien "Titelfoto: Korazim, Israel - Synagoge - Autor: Bukvoed" - "Synagoge von Korazim; Korazim, Israel; (4 Fotos) - Autor: Bukvoed" wurden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.