Wüste Zin
Wüste Zin
Die Wüste Zin ist eine Steinwüste im Negev im heutigen Israel. Entwässert wird dieses Gebiet in Richtung des Toten Meeres durch den Nachal (Nahal) Zin („Bach Zin“), der nur zeitweise Wasser führt. Das Gebiet der Wüste Zin ist kaum besiedelt. In der Gegend gibt es allerdings Phosphatvorkommen, die rund um den En Zin (Berg Zin) intensiv abgebaut werden. Für den Abtransport sind gesonderte, für den öffentlichen Verkehr gesperrte Pisten angelegt. Im Südosten, direkt unterhalb des Berges, dessen zwei Gipfel durch einen schmalen scharfen Grat verbunden sind, befindet sich ein großes Steinfeld, das in einem Reiseführer so beschrieben wird:
„Sde HaBulbosim" a field of round rocks that look like giant potatoes“.
Nahal Zin
Am Oberlauf des Nachal Zin (Nahal Zin) befinden sich außerdem die Quellen von En Avdat und der Kibbuz Sede Boker, in dessen Nähe David Ben Gurion begraben ist. Die Wüste Zin wird in der Bibel mehrfach erwähnt; das dort gemeinte Gebiet erstreckt sich allerdings erheblich weiter nach Westen. So soll Moses auf der Wanderung durch die Wüste Zin mit seinem Stock gegen einen Felsen geschlagen haben, aus dem dann Wasser für das durstige Volk floss (4. Buch Mose 20). Nach der Landnahme durch die Israeliten erhielt der Stamm Juda ein Gebiet, dessen Südgrenze in der Wüste Zin lag (Buch Josua 15,1).
Das Wadi Zin (Nahal Zin) ist etwa 120 Kilometer lang und auch das größte Wadi im gesamten Negev-Gebiet und zieht sich bis zum Nordende des Machtesch Ramon Kraters. Im Wadi Zin findet man viel Kalkstein, der an einigen Stellen mit braun-schwarzen Schichten aus Feuerstein durchsetzt ist, der die Erosion des Kalksteins deutlich verlangsamt. Einst war dieses Wadi die südliche Grenze des Landes Kanaan, in das die Israeliten bei ihrem jahrelangen Marsch durch die Wüste ziehen wollten bzw. das ihnen versprochen war. [1]
Ein Avdat
Ein Avdat (En Avdat) oder auch Ein Ovdat ist eine Schlucht in der Negev-Wüste von Israel und liegt südlich des Kibbuz Sde Boker. Der Canyon Ein Avdat ist ein Teil des Nahal Zin, das größte Wadi (Trockenfluss) im Negev. Seit tausenden von Jahren ist diese Gegend ein Anziehungspunkt für umherziehende Nomaden wegen seiner üppigen Fauna und Flora in der Mitte der Wüste. Das Alter des Canyons und seiner Umgebung wird auf 80 000 - 90 000 Jahre geschätzt. Schon sehr früh ließen sich Menschen hier nieder. Die blühende Umwelt wird durch das Wasser der zahlreichen Quellen, die den Canyon in südlicher Richtung durchfließen, begünstigt. Der kleine Flusslauf wird von einer Reihen von Wasserfällen unterbrochen, von denen der größte etwa 41 Meter hoch ist.
Nabatäer
Ein Ma'arif ist die südlichste Quelle und in ihrer Nähe liegen die Reste eines byzantinischen Forts, welches die Aufgabe hatte, die Quelle und die landwirtschaftliche Ansiedlung zu schützen. Die Hauptquelle von Ein Avdat ist bis heute nicht lokalisiert. Rund um die Quellen wachsen Pflanzen, die den Salzgehalt des Wassers vertragen. In diesem Gebiet lebten einst u.a. die Nabatäer und später auch christliche Mönche, die ihre Klausen in die Felsen (Kalkstein) des Canyons gruben. Im 6. Jahrhundert n. Chr. lebte auch eine Anzahl von Mönchen in der Nähe der Nabatäerstadt Avdat. Die Schlucht zieht wegen ihrer üppigen Vegetation auch zahlreiche Arten von Tieren an, wie z. B. Steinböcke (Ibex), Insekten, Amphibien, Frösche und zahlreiche Vogelarten- u.a. auch die Nachtigall.
Ein-Avdat-Nationalpark
Die Nationalparks in Israel sind erklärte historische Stätten oder Naturschutzgebiete, die größtenteils von der National Nature and Parks Authority betrieben und gepflegt werden. Zu ihnen zählt auch der im Negev gelegene Nationalpark Ein Avdat. Dieser Nationalpark befindet sich in der Wüste Negev, im Süden Israels. Das Wasser der Avdat-Quelle hat hier einen tiefen Canyon ins Gestein gewaschen. Der Nationalpark beherbergt unter anderem Nubische Steinböcke und seltene, nur noch im Jordantal vorkommende Pappelbestände. In der Nähe befindet sich die sehenswerte Ruinenstadt Avdat, die durch den Ein Avdat Nationalpark geschützt ist, und zum UNESCO-Welterbe zählt.
Wüste Zin in religiöser Bedeutung
Die Wüste Zin (hebräisch: Midbar Tzin) liegt im Süden des Staates Israel und ist ein geografisches Gebiet, das in der Thora erwähnt wird, da es darin das Wort Kadesh enthält, und wird daher auch als Kadesh Wüste bezeichnet. Die meisten Gelehrten sowie traditionelle Quellen identifizieren diese Wildnis als Teil des Wadi Arava. Aufgrund des Namens des Gebietes, der der Bezeichnung „Wüste der Sünde“ ähnlich ist, werden die beiden Namen unterschiedlich übersetzt, aber dies ist nicht leicht aus dem ersichtlich, was in der Septuaginta und in der Vulgata berichtet wird, die, abgesehen von ein paar Ähnlichkeiten, die hebräischen Begriffe ṣīn und sîn als „Sünde“ bilden.
Die Wüste der Sünde wird in der Bibel als angrenzend an den Berg Sinai erwähnt, während einige sie für al-Madhbah in Petra halten, angrenzend an das zentrale Wadi Arava, und es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die Wüste der Sünde und die Wüste von Zin derselbe Ort sind.
*„Die sprachliche Herkunft ist ungeklärt, doch klingt in סין Sîn lautlich סיני „Sinai“ an. Die Wüste ist nicht mit der → „Wüste Zin“ (צִן ṣin) zu verwechseln, auch wenn beide in der → Septuaginta meist mit Σιν Sin wiedergegeben werden“.
*Kellenberger, Edgar, Art. Sin, in: Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (www.wibilex.de), 2008 - Internet: https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/28862/
Es war diese Region, die Thomas Edward Lawrence (1888 - 1935) in einer militärischen Vermessung für die britische Armee erkundete, als er zum Dienst eingezogen wurde. Seine vom Palestine Exploration Fund finanzierte Expedition umfasste eine Untersuchung der gesamten Negev-Wüste. [3]
Sede Boker
Sede Boker, auch Sde Boker - Feld der Hirten genannt - ist ein Kibbuz im zentralen Negev. Es liegt im Wüstengebiet Zin etwa 50 Kilometer südlich von Beerscheba an der Straße nach Mitzpe Ramon. Der Kibbuz Sede Boker gehört zu den bekanntesten überhaupt. Das liegt daran, dass hier der israelische Staatsgründer und frühere Ministerpräsident David Ben Gurion ein Haus hatte; sein Grab liegt erwa 3 Kilometer südlich des Kibbuz bei der „Ben-Gurion-Akademie“ (Midreschet Ben Gurion). Diese von Ben Gurion gegründete „Negev-Hochschule“ beschäftigt sich vor allem mit der Frage nach der Nutzung und Entwicklung von Wüstengebieten. Sie bildet einen Teil der Ben-Gurion-Universität des Negev in Beerscheba. Midreschet Ben Gurion gilt allerdings als eigenständige Ortschaft.
Gründung
Sede Boker wurde am 15. Mai 1952 von ehemaligen Soldaten gegründet. Ben Gurion trat im Folgejahr in den Kibbuz ein, nachdem er sein Amt niedergelegt hatte. Hinter Ben Gurions Entscheidung, sich dem Wüstenkibbuz anzuschließen, stand der zionistische Traum, „die Wüste zum Blühen“ zu bringen. Vor allem nach der israelischen Staatsgründung im Mai 1948 entstanden eine ganze Reihe solcher Siedlungen, durch die gezielt die Wüste landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden sollte. Nach wenigen Monaten ging Ben Gurion jedoch zunächst wieder in die Politik und zog sich erst 1963 endgültig nach Sede Boker zurück, wo er 1973 starb.
Der Kibbuz Sde Boker lebt heute unter anderem von der Landwirtschaft (Weinbau, Anbau von Früchten, Hühnerzucht). Außerdem betreibt er eine Fabrik für Klebebänder. Wichtigste touristische Sehenswürdigkeiten der Umgebung sind die nabatäische Ruinenstadt Avdat und die Oasen von Ein Avdat und Ein Aqev. Auf der Website des Kibbuz finden Sie weitere Informationen zu den Weinsorten und zur Qualität dieser Produkte - www.sdebokerwinery.com. [2]
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Wüste Zin basieren auf dem Artikel Zin (Wüste) (Stand vom 30.09.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zum Negevort Sede Boker basieren auf dem Artikel Sede Boker (Stand vom 22.09.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
3.: Die Informationen zur religiösen Bedeutung der Wüste Zin (Deserto di Zin) stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 17.02.2023!
Die Fotos "Eyecatcher: Ein Ouvdat - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Yuval Weizmann" - "Machtesch Ramon - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Mark Nakasone from Haifa, Israel" - "Nahal Zin East, Wadi Zin Ein Avdat" (2 Fotos) - Autor: gugganij" - "Höhlen in Ein Avdat - Foto: Deror avi" - "Ein Avdat, Israel; (2 Fotos) - Fotos: Wikimedia Commons - Autor: Bukvoed" - "Sede Boker - Ehemaliges Wohnhaus von David Ben Gurion - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Jacob" Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 Lizenz.
Das Foto "Wüste Nahal Zin in der Nähe der Schlucht Ein Avdat, Israel - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Zairon" wird unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0) veröffentlicht.