Berg Zion
Überblick
Die Jerusalemer Altstadt ist etwa 1 Quadratkilometer groß. Eine Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert - errichtet vom osmanischen Sultan Süleyman dem Prächtigen in den Jahren 1532 - 1542 auf byzantinischen und römischen Fundamenten - umschließt fast das ganze Areal. Obwohl der Berg Zion mit der Dormitio-Kirche sich außerhalb der Stadtmauern befindet, wird auch er zur Altstadt gerechnet. Der Bau verzögerte sich infolge des Streites über die Frage, ob der Zionsberg im Süden in die Mauer mit eingefasst werden sollte. Die Stadt entschied, dass die Franziskaner als Verwalter des Berges für die Mehrkosten aufzukommen hätten. Da diese als Bettelorden aber nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügten blieb der Zionsberg außerhalb der Stadtmauer.
Berg Zion
Der Berg Zion (Mount Zion) ist eine Erhebung in Jerusalem südwestlich der Altstadt. Der Hügel befindet sich vor der alten Stadtmauer. Der Name des Hügels bezieht sich auf den Zion, ursprünglich eine Turmburg der Jebusiter, dann die Stadt Davids, der diese Burg um 1000 v. Chr. eroberte, seit der Zeit Salomos den Tempelberg und von da aus die ganze Tempelstadt Jerusalem bezeichnete. Er wurde auf einen anderen Jerusalemer Hügel übertragen und blieb dafür erhalten, da man dort seit dem Mittelalter die davidische Stadt des Altertums vermutete. Der heutige Berg Zion ist also nicht mit dem biblischen Ort Zion und dem Tempelberg identisch. Auf ihm liegen die Dormitio-Abtei, das Davidsgrab, der katholische Friedhof mit dem Grab von Oskar Schindler, das Essener-Tor und weitere historische Stätten. [1]
Besuch der Altstadt
Einen Besuch der Altstadt von Jerusalem kann man mit einem Besuch des Berges Zion verbinden. Hinter dem jüdischen- oder dem armenischen Viertel in der Altstadt beginnt der Berg Zion. Auf dem Berg gibt es mehrere interessante Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Im einzelnen sind das die Dormitio-Abtei, der Abendmahlssaal (das Obergemach), das Grab Davids, 4 Friedhöfe, darunter der katholische und der protestantische Friedhof. Weiterhin ein Kloster der Benediktiner und am Osthang des Berges Zion Kirche- und Kloster St. Peter in Gallicantu.
Dormitio-Abtei
Die Dormitio-Abtei - richtig Dormitio Beatae Mariae Virginis - ist eine Benediktiner-Abtei in Jerusalem. Die erste Kirche an diesem Ort auf dem Berg Zion war die Hagia Sion (grch.: Heiliger Zion), eine byzantinische Kirche. Die Hagia Sion wurde um das Jahr 415 n. Chr. unter Bischof Johannes II. als fünfschiffige Basilika gebaut. Die frühe Kirche wurde aber bereits im Jahr 614 durch den persischen König Chosrau II. zerstört. Nachdem die Kreuzfahrer das Heilige Land erobert hatten, wurde die Kirche auf dem Berg Zion um etwa 1100 wiederaufgebaut. Schon 1291 wurde die Kreuzfahrerkirche durch Truppen von Sultan Baibars wieder zerstört. Bis 1551 wurden auch die letzten hier angesiedelten Christen und Franziskaner-Mönche vom Berg Zion vertrieben. Beim Bau der heutigen Hagia Maria Sion (Dormitio-Abtei) stieß man auf ihre Fundamente und die anderer Kirchen.
Deutscher Verein vom Heiligen Lande
Während seiner Reise anlässlich der Einweihung der evangelischen Erlöserkirche zu Jerusalem im Jahre 1898 übernahm der deutsche Kaiser Wilhelm II. das für 120 000 Reichsmark erworbene Grundstück auf dem Berg Zion vom türkischen Sultan Abdul Hamid und übergab es dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande. Nach der Jerusalemer Ortstradition soll an dieser Stelle in der Nachbarschaft des Abendmahlssaals die Gottesmutter Maria entschlafen sein. Daher erklärt sich der Name des Klosters; die Kirche trägt den Namen Dormitio-Basilika. Der Grundstein zur Abtei und Basilika wurde am 7. Oktober 1900 gelegt. In nur 10 Jahren wurde der Bau der Basilika und der Abtei vollendet. Am 10. April 1910 wurde die Basilika durch den lateinischen Patriarchen eingeweiht.
Ausstattung der Kirche
Die Kirche und die Klostergebäude befinden sich im Besitz des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande, der die Bauten unterhält. Die Basilika ist dem Tode der Heiligen Maria gewidmet. In der Krypta erinnert eine liegende, von Säulen umstandene lebensgroße Marienfigur an den traditionellen Ort des Heimgangs der Mutter Jesu. Über dem Hauptaltar im Inneren der Basilika befindet sich ein schönes Mosaik mit der Darstellung Mariens. Der Fußboden ist mit einem kostbaren Mosaik geschmückt, das Namen der Propheten, die Evangelistensymbole, die Namen der zwölf Apostel und schließlich die Tierkreiszeichen und Monatsnamen enthält.
Priorat in Tabgha
Die Dormitio-Kirche wurde im Verlauf der Kriege 1948 und 1967 beschädigt. Die Abtei hat seit 1939 eine Niederlassung in Tabgha am See Genezareth; diese ist seit 2003 ein abhängiges Priorat und betreut die ebenfalls dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande gehörende Brotvermehrungskirche in Tabgha. Das Gebäude der Dormitio-Abtei ist täglich bis Sonnenuntergang geöffnet. Mittagspause ist von 13.00 bis 15.00 Uhr - Sonntags geschlossen. Seit dem 1. Mai 2011 ist an der Dormitio auch das Jerusalemer Institut der Görres-Gesellschaft (JIGG) angesiedelt.
Oskar Schindler
Vielleicht erinnern Sie sich an den Film "Schindlers Liste" - ein Spielfilm von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Keneally. Oskar Schindler, geb. am 28. April 1908 in Zwittau, Mähren, Österreich-Ungarn war ein sudetendeutscher Unternehmer, der während des Zweiten Weltkrieges etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten bewahrte. Er führt den Ehrentitel "Gerechter unter den Völkern", eine Auszeichnung, die Israel nach der Staatsgründung 1948 einführte für nichtjüdische Einzelpersonen, die unter nationalsozialistischer Herrschaft während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben einsetzten, um Juden vor der Ermordung zu retten. Schindler verstarb am 9. Oktober 1974 in Hildesheim, Deutschland. Sein Grab befindet sich auf dem katholischen Friedhof der Franziskaner auf dem Zionsberg.
Grab des Königs David
Auf dem Berg Zion befindet sich auch ein Gebäude, wo das traditionelle Grab des König Davids verehrt wird. Im ersten Stock des Hauses befindet sich das sogenannte Obergemach, der Raum des Letzten Abendmahls. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts brachte man den Berg Zion mit dem Gelände der Davidsstadt in Verbindung. Heute weiß man, das die Davidsstadt 800 Meter weiter südlich von hier am Berg Ophel zu finden ist. Seit das Grab im Mittelalter von einem spanischen Rabbiner als Davidgrab bezeichnet wurde, verehrten zuerst die Christen diesen Ort, später die Moslems und seit 1948 auch die jüdische Bevölkerung Jerusalems. Es ist bis heute eine wichtige Heilige Stätte des Judentums geblieben, da das Grab des König Davids bis zum heutigen Tage nicht entdeckt worden ist. Wochentags ist die Grab- und Gedenkstätte von 08.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, am Freitag von 08.00 bis 14.00 Uhr.
Abendmahlssaal
Im Obergeschoss desselben Bauwerks befindet sich der Abendmahlssaal (lat. Coenaculum), wo Jesus Christus nach christlicher Tradition am Vorabend seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern das Letzte Abendmahl feierte.
"Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters" (Mt 26,29).
Das untere Stockwerk, von Christen als Ort der Fußwaschung (Joh 13,1-5) verehrt, wird von Juden als Ruhestätte des biblischen Königs David betrachtet. Es besteht aus vier Räumen. Der vom Eingang aus gesehen erste war der untere Teil der Franziskanerkirche des 12. Jahrhunderts. Auf zwei weitere Kammern folgt eine dritte, die von Besuchern nicht betreten werden kann. Hier befindet sich der große Kenotaph, bedeckt mit prachtvoller Bekleidung aus dem 16. Jahrhundert mit hebräischen Texten.
Hinter dem Kenotaph befindet sich eine im 4. Jahrhundert errichtete, nach Norden weisende Nische, deren ursprünglicher Zweck unklar ist. Die christliche Tradition hat diesen Raum gleichgesetzt mit dem Raum, in dem die Jünger sich nach der Kreuzigung Jesu einschlossen und wo ihnen der Auferstandene mit dem Friedensgruß begegnete (Lk 24,36ff. EU; Joh 20,19ff. EU), außerdem mit jenem Obergemach, in dem die Jünger mit den Frauen und Maria laut Apg 1,12–14 EU betend warteten und den Heiligen Geist empfingen. [2]
Hakeldama
Die Geschichte des Ortes Hakeldama (Hebräisch: Akeldamach, Hakeldama; auch Töpfersacker) beginnt mit dem Judaskuss: "Den ich küssen werde, der ist es; den ergreift!" (Matthäus26,48) Dies passierte im Garten Gethsemane in Jerusalem am Ölberg. Judas Ischariot verrät hier Jesus und erhält zum Lohn 30 Silberlinge. Als er hört, dass Jesus zum Tode verurteilt wird, bereut er seinen Verrat und wirft das Geld in den Tempel. Die Hohenpriester wollen das Geld nicht zurücknehmen aber auch nicht dem Tempelschatz zuführen....
Weitere Informationen zum Ort Hakeldama südlich von Jerusalem finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Informationen zum Berg Zion stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 15.02.2015!
2.: Die Informationen zum "Abendmahlssaal" basieren auf dem Artikel Abendmahlssaal (Stand vom 24.09.2008) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos "Titelfoto: Jerusalem panorama from the Scottish church - Autor: Someone35" - "Zionstor - Autor: Eman" - "Jerusalem, Dormitio Kirche; Davidsgrab; Stufen Hasmonäerzeit; - Autor: Berthold Werner" - "Tor zum Friedhof der Franziskaner - Autor: Yoninah" - "Coenaculum - Autor: Marco Plassio" werden unter den Bedingungen der Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.