Masada
Überblick
Im Südosten des Staates Israel befindet sich die von König Herodes zwischen 40 - 30 v. Chr. errichtete Bergfestung Masada (hebräisch: "Mezadá" - Festung). Nach dem Tod des Königs wurde hier eine römische Garnison stationiert und um 66 n. Chr. wurde die Festung in den Bergen Judäas von den Sikariern (jüdisch militante Gruppe) eingenommen. Später siedelten sich auch Rebellen anderer jüdischer Gruppierungen hier an. Sie befindet sich in Israel am Südwestende des Toten Meeres. Das Felsplateau und die Umgebung des Bergkegels ist heute ein israelischer Nationalpark. Masada spielte neben den Festungen Herodion (Westjordanland) und Machaerus (Jordanien) eine wichtige Rolle im Jüdischen Krieg. Auf dem Plateau befindet sich ein Palast Herodes des Großen (Nordpalast).
Geschichte
Nach Flavius Josephus, einem römischen Geschichtsschreiber aus dem ersten Jahrhundert n. Chr., befestigte Herodes der Große (73 - 4 v. Chr.) das Plateau zwischen 37 und 31 v. Chr. als Zufluchtsort für sich selbst und seine Familie im Falle eines Aufstandes. Es wurde eine Kasematten-Mauer um die Spitze der Hochebene gebaut und durch insgesamt 40 Türme verstärkt. Innerhalb der Festung Masada wurden Magazine, Kasernen, ein Zeughaus und Zisternen angelegt. Weiterhin baute Herodes einen Palast am Abhang des Gipfels, den sogenannten Nordpalast.
Tod von Herodes
Drei schmale, gewundene Pfade (einer davon wird auch heute noch als Schlangenpfad bezeichnet) führten vom Wadi aus nach oben zu den stark befestigten Toren. Die gesamte Anlage der Festung galt seinerzeit als uneinnehmbar. Nach dem Tod von Herodes wurde hier eine römische Garnison stationiert. Um 66 n. Chr., unmittelbar zu Beginn des ersten jüdisch-römischen Krieges, nahm eine Gruppe jüdischer Extremisten (Sikarier) die Festung in Besitz. Nach der Zerstörung des Zweiten Tempels (70 n. Chr.) in Jerusalem durch Titus, flüchteten jüdische Rebellen und ihre Familien auf den Gipfel.
Belagerung
Die einzigen geschichtlichen Quellen über die Belagerung und den endgültigen Sieg der Truppen von Titus stammen aus den Büchern von Flavius Josephus. Nach den modernen Interpretationen der Werke des Josephus waren die Sikarier eine extremistische Splittergruppe der Zeloten. Ziel des Aufstandes war die Befreiung von der römischen Herrschaft in Judäa. Die Sikarier auf Masada wurden von Elazar ben Ya'ir angeführt. Ab 72 n. Chr. marschierte der römische Statthalter von Judäa Lucius Flavius Silva nach Masada mit der römischen Legion X Fretensis und belagerte die Festung. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, die Festung einzunehmen, errichtete der Feldherr einen Belagerungsring rund um das Plateau, damit jedwede Flucht der eingeschlossenen Zeloten von vornherein verhindert wurde.
Niederlage in Masada
Weiterhin richteten sie verschiedene Feldlager für ihre Truppen ein, deren Grundbasis noch heute sichtbar ist. Sodann bauten die Römer eine Rampe an die Westseite des Plateaus. Tausende Tonnen Steine und Erde wurden allmählich zu einer immer höher aufsteigenden Rampe aufgeschüttet. Nach etwa drei Monaten wurde die Rampe im im Frühjahr 73 fertiggestellt und die Belagerer konnten nun endlich die Mauer der Festung mit einem Rammbock durchstoßen. Als die Römer nun in die Festung eindrangen, fanden sie keine Überlebenden mehr vor. Die Verteidiger hatten sich selbst getötet, um der Sklaverei zu entgehen. Lediglich zwei Frauen und fünf ihrer Kinder überlebten, weil sie sich vor dem Selbstmord in einer Zisterne versteckt hatten. Diese Tat machte Masada zum Symbol des jüdischen Freiheitswillens.
Masada heute
Nach dem Fall der Festung Masada blieb die Stätte lange Zeit verlassen. Im 5. und 6. Jahrhundert war der Berg durch christliche Mönche besiedelt. Sie erbauten eine Kirche, die zu den frühesten Kirchen im südlichen Judäa gehört. Einige Reste dieses Baus sind bis heute erhalten. Die Festung geriet nun allmählich in Vergessenheit, bis sie im Jahre 1838 wiederentdeckt wurde. Ausgegrabungen fanden in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts unter der Leitung von Yigael Yadin statt. Obwohl Masada lange vergessen war und außerdem die historische Zuverlässigkeit der Berichte von Flavius Josephus umstritten ist, konnte die Überlieferung eine große Wirkung entfalten.
Wichtige Attraktion
Der Mythos von Masada wurde ein wichtiger Bestandteil der zionistischen Ideologie. Die auf dem Plateau befindliche Synagoge von Masada wird heute gerne für Bar Mitzvahs genutzt. Masada ist eine wichtige Attraktion für Touristen, die das Tote Meer, die Wüste Negev und die nahe gelegene Oase En Gedi besuchen. Im Jahre 2001 wurde Masada in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.
Weitere Informationen zur Wüstenfestung Masada in Israel auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO finden Sie hier....!
Quellennachweis:
Die Fotos "Ruine der byzantinischen Kirche aus dem Mittelalter - Autor: Talmoryair" - "Masada und die Römerrampe - Autor: Berthold Werner" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Diese Dateien werden unter den Bedingungen der Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.
Das Titelfoto "Masada" stammt aus der Bildquelle: © Fotograf: I. Friedrich/ PIXELIO.DE