Bethsaida
Übersicht
Die Stadt Bethsaida (griech.: Βηθσαῖδα) war über Jahrhunderte lang verschollen. Während des Sechstagekrieges (5. - 10. Juni 1967) eroberte Israel die Golanhöhen. Vorher lag der Ort Bethsaida auf syrischem Gebiet. Auf alten Karten sind zwei Orte gleichen Namens in diesem Gebiet verzeichnet. Ein Ort mit diesem Namen lag direkt am See Genezareth und der andere etwas weiter nördlich. Bethsaida (Bet Saida) - was etwa „Haus des Fanges“ oder „Haus der Jagd/des Jägers“ bedeutet ist eine Ortschaft in der antiken Gaulanitis (Golan) am See Genezareth. Bekannt ist der Ort als Geburtsort der Apostel Petrus, Andreas und Philippus. Die Ruinen der antiken Ortschaft wurden bei Ausgrabungen des Jahres 1987 auf dem Hügel Et-Tell entdeckt.
Et-Tell liegt nördlich des Sees Genezareth und östlich der Stelle, an der der Jordan in den See mündet. In der Gegend von Bethsaida soll sich auch die in der Bibel (Neues Testament) erwähnte Geschichte des Zöllners Levi zugetragen haben, denn an der Grenze zweier römischer Provinzen befand sich an diesem Ort eine Zollstation.
"Jesus ging wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm und er lehrte sie. Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele. Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?
Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten." (Markus 2, 13-17 EU)
Bethsaida
Der Ort Bethsaida lag früher direkt am See Genezareth, denn die Siedlung war ein Fischerdorf. Möglicherweise gab es hier früher sogar einen kleinen Hafen. Irgendwann verlandete die Mündung des Jordan in den See Genezareth und der Abstand zum See wurde größer. Auch der Wasserspiegel des Sees könnte sich kontinuierlich abgesenkt haben- dies wäre ein weiterer Grund für die heutige Entfernung der Ausgrabungsstätte von etwa 2 Kilometer zum See. Einige halten es für möglich, das dies der Ort sein könnte, der mit dem Dorf Bethsaida in der "Unter-Gaulanitis" in Verbindung steht, die der Vierfürst Herodes Philippus II. im Jahr 30/31 n. Chr. in den Rang einer Polis erhoben hatte.
Er benannte die Stadt Julias, zu Ehren von Livia, der Frau des Kaisers Augustus. Der Ort lag ebenfalls in der Nähe der Stelle, wo der Jordan in den See Genezareth mündete. Eine weitere Hypothese deutet diesen Ort als die "Stätte der wunderbaren Brotvermehrung", an dem Jesus auf wundersame Weise mit fünf Broten und zwei Fischen eine Menge von 5000 Menschen beköstigte. Die heutige Stätte, die 1986 entdeckt wurde und weiter kontinuierlich erforscht wird, heißt et-Tell (arab.: der Hügel), sie wird auch Bethsaida-Iulias genannt. Das ehemalige Fischerdorf liegt auch nur etwa 7,5 Kilometer von Kapernaum an der Nordküste des Sees entfernt und nur 8 Kilometer von der Stadt Korazim, deren Synagoge besichtigt werden kann, oder besser gesagt das, was davon noch übrig geblieben ist [1].
Der Evangelist Matthäus berichtet in seinem Evangelium, das im Zeitraum von 60. - 80. n. Chr. entstanden ist und das erste Evangelium überhaupt war, vom "Gericht über die galiläischen Städte":
"Dann begann er den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als euch."
Matthäus 11, 20-22
Möglichweise steht die Heilung eines Blinden auch im Zusammenhang mit der Stadt Bethsaida:
"Sie kamen nach Betsaida. Da brachte man einen Blinden zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm den Blinden bei der Hand, führte ihn vor das Dorf hinaus, bestrich seine Augen mit Speichel, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: Siehst du etwas? Der Mann blickte auf und sagte: Ich sehe Menschen; denn ich sehe etwas, das wie Bäume aussieht und umhergeht. Da legte er ihm nochmals die Hände auf die Augen; nun sah der Mann deutlich. Er war geheilt und konnte alles ganz genau sehen. Jesus schickte ihn nach Hause und sagte: Geh aber nicht in das Dorf hinein!"
Markus 8, 22-26
Während des Fünften Kreuzzugs kam es am 10. November 1217 zu einer Schlacht bei Bethsaida am Jordan, als der ungarische König und Kreuzritter Andreas II. hier gegen ein ayyubidisches Heer unter der Führung von Sultan Al-Adil operierte, allerdings ohne entscheidenden Erfolg. Das muslimische Heer zog sich auf eine Burg auf dem Berg Tabor zurück. Nachdem er im Dezember 1217 die Belagerung dieser Burg abbrechen musste, verließ er im Januar 1218 mit seinem Kontingent vorzeitig den Kreuzzug und kehrte nach Ungarn zurück. Der Kreuzzug wurde ohne ihn nach Ägypten weiter geführt, wo nach langer Belagerung 1219 Damiette erobert wurde, bevor die Kreuzfahrer 1221 im Nildelta geschlagen wurden. Dies war vorerst die letzte Nachricht aus Bethsaida bis zur Entdeckung der Stadt im Jahr 1987.
Korazim
Von der Stadt Tiberias aus bietet sich ein Ausflug nach Korazim an, einer interessanten ehemaligen Synagoge nördlich von Tiberias an der Hauptstraße in Richtung Rosh Pina und Tel Hazor. Es handelt sich hier um die Reste einer Synagoge aus dem 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr. und die Anlage ist schon wegen der einmaligen Lage mit Blick über den See Genezareth einen Besuch wert. Auch diese Stadt wurde von Jesus verflucht, ebenso wie Bethsaida und Kapernaum...
Weitere Informationen zur Synagoge in Korazim in Israel finden Sie hier....!
Berg Tabor
Der Berg Tabor liegt in Galiläa und zwar am Ostrand der Jesreelebene in Nordisrael. Durch seinen isolierten Standort und seine Höhe von 588 Meter ist er sehr markant und man kann ihn schon aus weiter Ferne erkennen. Der Gipfel liegt mehrere hundert Meter über der umgebenden Landschaft. Im zweiten Jahrtausend vor Christus verehrten die Kanaanäer dort den Gott Baal....
Weitere Informationen zum Berg Tabor in Galiläa finden Sie hier....!
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Bethsaida basieren auf dem Artikel Bethsaida (Stand vom 05.11.2014) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Titelfoto: Bethsaida, Stadttorbereich - Autor: Mboesch" - "Ruinen des Fischerdorfes Bethsaida - Autor: Chmee2" - "Ruinen von Bethsaida (2 Fotos) - Autor: Pikiwiki Israel" - "Ruinen der antiken Stadt - Autor: Hanay" - "Luftaufnahme der Archäologischen Stätte - Autor: AVRAMGR" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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