Davidsstadt
Überblick
Die Sehenswürdigkeiten in den nachfolgenden Berichten stammen aus der Stadt Davids. Die Davidsstadt ist der älteste besiedelte Teil Jerusalems und die wichtigste archäologische Fundstelle des biblischen Jerusalem. Sie liegt auf einem schmalen Höhenrücken südlich des Jerusalemer Tempelberges außerhalb der heutigen Stadtmauer. Sie wird im Norden durch den Ophel und die Gihonquelle begrenzt, im Süden vom Teich von Siloah und dem Hinnomtal. Westlich lag das Tyropöontal (Käsemachertal), das einen natürlichen Schutz zur Verteidigung bot. Es ist heute durch den Schutt der Jahrhunderte fast nivelliert. Im Osten bildet das Kidrontal die natürliche Grenze. Bei allen Erfolgen der Archäologen in diesem Gebiet, es ist noch viel zu tun, um die vorgefundenen Relikte zu einhundert Prozent einordnen zu können. Einige Guides erwecken den Eindruck, als sei alles schon bestätigt und malen den Alltag von König David /Salomo in den schillerndsten Farben. Also: Bleiben Sie kritisch und bilden sie sich selbst ihre Meinung....!
Sehenswürdigkeiten
Zuerst einmal die Fragen:
Was ist in diesem Bereich zu sehen? Was bedeutet City of David?
Der Begriff City of David ist zweideutig, denn das Terrain, auf dem wir uns hier bewegen, gehört zu den ältesten Stätten in Jerusalem. Hier war die Stadt Davids, hier finden sich die ältesten Siedlungsspuren der Juden in der Heiligen Stadt. Der Palast Davids und Salomons war hier zu finden und nicht zuletzt auch die Wasserversorgung der Stadt Jerusalem durch die Gihonquelle, von der schon die Jebusiter ihren Nutzen zogen. Um die Quelle vor den Blicken möglicher anrückender oder belagernder Feinde zu schützen, wurde sie versteckt, da sie außerhalb der Stadtmauern lag. König Hiskija ließ einen Tunnel graben, um das Wasser der Gihonquelle in ein Sammelbecken zu leiten- dem Teich Siloah.
Schon früher gab es einen kanaanitischen Kanal, der einen Teil des Wassers der Gihonquelle nach Süden zur Bewässerung der Felder im Kidrontal leitete. Heutzutage sind gleich zwei Becken als Teich Siloah bekannt- eines stammt aus der zweiten Tempelperiode und das andere aus der Zeit der Byzantiner, die hier eine Kirche errichtet hatten, zu der auch ein Teich gehörte. Die Bauarbeiter, die den Tunnel im Auftrag von König Hiskija von zwei Seiten gleichzeitig gruben, hinterließen an der Stelle ihres Durchschlags eine Inschrift, die heute als Siloah-Inschrift weltberühmt geworden ist. City of David heißt heute zugleich auch der Zugangsbereich zu all diesen erschlossenen Sehenswürdigkeiten, hier kann man die Tickets kaufen und von hier startet die Tour. Auch andere Touren, zum Teil geführt, können hier vor Ort gebucht werden.
Weitere Informationen zu den Touren der City of David im Einzelnen finden Sie hier....!
Überreste der Henkel von Wein-Amphoren, die von den Bewohnern der Akra-Festung in Jerusalem benutzt wurden - eingebunden über Wikimedia Commons
Tourismusbereich
Der gesamte Bereich der Gihonquelle und des Hiskija-Tunnels, sowie des Shiloah-Teiches und der City of David ist heute eine einzigartige archäologische Anlage in der Davidsstadt, die man besichtigen kann. Mit einer Handlampe können auch etwa 450 Meter des Tunnels begangen werden. Dabei watet man durch das etwa knietiefe, an manchen Stellen sogar bis zu 70 cm tiefe, kalte Quellwasser. Der Tunnel liegt in Altstadtnähe (Dungtor), unterhalb vom Tempelberg und der Ma'ale HaShalom Street.
Weitere Informationen zu den Touren der City of David im Einzelnen finden Sie hier....!
Givati-Parkplatz
Der Givati-Parkplatz in der Stadt Davids ist Teil der archäologischen Stätte der Davidsstadt. Über der Ausgrabungsstätte erhebt sich eine große Plattform, von der aus Besucher den Fortschritt der Arbeiten an der Erkundung der Davidsstadt verfolgen können. Ein Blick von hier aus nach unten zeigt unzählige Mauerreste, Fundamente, Mauern, Zisternen, Räume, Gräben und vieles mehr. Die Ausgrabungen an dieser Stelle begannen im März 2007. Dies ist eine der wichtigsten archäologischen Ausgrabungen Jerusalems in der Umgebung der Stadt Davids im Stadtteil Silwan. Der Leiter der Ausgrabungen in diesem Gebiet heißt Doron Ben-Ami. Auf dem Titelbild sind die Räume und die Wand eines byzantinischen Gebäudes zu sehen.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts hat der Schotte James Graham (1853 – 1857) Fotografien aufgenommen, die den Kamm der Davidsstadt ohne Bebauung zeigen. Er ist terrassenförmig angelegt und offenbar mit Olivenbäumen bepflanzt. Die moderne Bebauung des Kamms begann 1873 – 1874, als die Familie Meyuchas, eine jüdische Rabbiner- und Kaufmannsfamilie, die seit ihrer Vertreibung aus Spanien in Jerusalem gelebt hatte, sich außerhalb der Stadtmauern auf dem Kamm ansiedelte. In der letzten Phase des Völkerbundsmandats für Palästina erweiterte sich das benachbarte palästinensische Dorf Silwan auf den Kamm der Davidsstadt. Nach dem Palästinakrieg von 1948 fiel das ganze Gebiet auf der östlichen Seite der Grünen Linie unter jordanische Kontrolle.
Bis 1967 siedelten auf dem Kamm der Davidsstadt palästinensische Familien. Von 1968 bis 1977 führte die Israel Exploration Society die ersten Ausgrabungen am Ophel durch, die von Benjamin Mazar und Eilat Mazar geleitet wurden. Das Recht, sowohl die Ausgrabungen als auch die Bebauung der Davidsstadt zu bestimmen, ist unter Israelis und Palästinensern umstritten. Es gibt einen Vorschlag, wonach der Großteil des Kidrontals, in dem Palästinenser wohnen, in einen archäologischen Park mit dem Namen Königsgarten umgewandelt werden soll. [1] Die Vorbereitungen dafür laufen bereits im Hintergrund, denn die agressive Siedlungspolitik Israels macht auch vor dem mehrheitlich arabisch-palästinensisch bewohnten Dorf Silwan nicht Halt.
..schwere Zeiten für Palästinenser....
Eine besonders extreme Gruppe kündigte bereits an, das gesamte Gebiet von Silwan besiedeln zu wollen. Wie das vor sich geht, konnte man am 9. Juni 1998 in der New York Times lesen. Die Zeitung Haaretz berichte am 23. April 2006 von der „Republic of Elad“. Dies ist eine Organisation, die zum Ziel hat, das Areal der ehemaligen Davidsstadt unter ihre Kontrolle zu bringen- zu judaisieren. Am 3. Oktober 2014 berichtet die Zeitung The Times of Israel von „Sudden apartment takeovers in east Jerusalem spark anger“, was übersetzt heißt: Plötzliche Wohnungsübernahmen in Ost-Jerusalem entfachen Wut. Josh Earnest, der Sprecher des Weißen Hauses, verurteilte die Übernahmen und beschrieb die neuen Bewohner als Personen, die „mit einer Organisation verbunden sind, die nach ihrer Satzung Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern schürt“. Dies alles geschieht unter den Augen der internationalen Öffentlichkeit....
Unter dem Titel „Die Grabung, die Jerusalem teilt“ berichtet The Guardian über den Alltag in der City of David und den Besuch großer Touristenströme in diesem Teil der Stadt Jerusalem.
„Die Suche nach der Stadt Davids kann Touristen eine Erinnerung an die alte Vergangenheit Jerusalems bieten. Aber für die Palästinenser, deren Häuser von den Ausgrabungen bedroht sind, ist die Archäologie nur die neueste Waffe, die gegen sie eingesetzt wird“!
Ein interessanter Bericht zur gegenwärtigen Situation im Südosten der Stadt Jerusalem - in Silwan und Wadi Helweh - den Sie hier abrufen können!
Rechts: Relikte der einstigen Zwingburg Acra - errichtet unter den Seleukiden von Antiochos IV. - links: das arabisch-palästinensische Dorf Silwan - eingebunden über Wikimedia Commons
Archäologie in der Davidsstadt
Die archäologische Erkundung des Gebiets begann im 19. Jahrhundert. Das Areal umfasst mehrere Stätten von archäologischem Interesse, vor allem den Teich von Siloah, die Gihonquelle, den Hiskija-Tunnel und nicht zuletzt die Überreste der Davidsstadt selbst. Diese liegen in einem archäologischen Park und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Besucher können durch den Hiskija-Tunnel waten, durch den noch heute das Wasser der alten Quelle fließt. Die frühesten Ausgrabungen in diesem Bereich wurden von Charles Warren im Jahre 1867 vorgenommen....
Weitere Informationen zur Archäologie in der Davidsstadt in Jerusalem finden Sie hier....!
Hiskija-Tunnel
Eine Sehenswürdigkeit ohnegleichen ist die Besichtigung des Hiskija-Tunnels in Jerusalem in der Davidsstadt. Wer sich schon einmal in der Jerusalemer Altstadt aufhält, sollte bei genügend Zeit sich dieses Highlight unbedingt mal näher ansehen. Dazu braucht man nicht einmal einen Führer, denn diese Tour können Sie in eigener Regie vornehmen. Wenn man beim Dung Gate (Misttor) aus der Altstadt heraustritt, kommt man auf die Ma'ale HaShalom Street, hier biegt man sofort links ab und halte sich auf der rechten Fußgängerseite. Nach 100 Meter....
Weitere Informationen zum Hiskija-Tunnel in Jerusalem in der Davidsstadt finden Sie hier....!
Teich von Siloah
Das heute als "Teich von Siloah" (Siloam Pool) bekannte Becken liegt nördlich des unteren Beckens aus der zweiten Tempelperiode. Im Jahre 333 beschreibt ein anonymer Pilger aus Bordeaux ein Schwimmbad, das wahrscheinlich aus einer Rekonstruktion unter Hadrian stammt. Eine Kirche wurde im 5. Jahrhundert von der byzantinischen Kaiserin Eudocia am Ausgang des Tunnels von Hiskija gebaut, um an das Wunder der Heilung des Blinden zu erinnern, den Jesus von Nazareth an den Teich von Siloah schickte. Aelia Eudocia wurde um 400 in Athen geboren....
Weitere Informationen zum Teich von Siloah in der Davidsstadt in Jerusalem finden Sie hier....!
Kidrontal
Das Kidrontal (hebräisch: Naḥal Qidron) im Abschnitt zwischen dem Tempelberg und dem Ölberg auch Tal Joschafat genannt, ist ein kleines Tal, das den Tempelberg und die Altstadt von Jerusalem im Westen und den Ölberg im Osten voneinander trennt und in einem Bogen durch die Wüste Juda bis ans Tote Meer verläuft. Das Wadi Kidron wird heutzutage teilweise unterirdisch geführt. Bedeutende Stätten im und am Kidrontal sind die Todesangstbasilika im Garten Gethsemane, der große jüdische Friedhof....
Weitere Informationen zum Kidrontal Teil I. in der Stadt Jerusalem finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Davidsstadt basieren auf dem Artikel Davidsstadt (Stand vom 05.09.2017) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Teaserfoto: City of David - Autor: Deror Avi" - "Eingang zur City of David - Autor: Amy Levy" - "Gihon Quelle; Palast von König David, Jerusalem; Givaty parking lot excavations; Entwässerungskanal des Westhügels, Davidsstadt, Jerusalem; (4 Fotos) - Autor: Deror Avi" - "Ausgrabungen in der Davidsstadt - Autor: Hanay" - "Ansicht von Silwan - Autor: Chadica" - "Silwan (Ansicht vom Ölberg) - Autor: Kyle Taylor" - "Siloah-Tunnel - Autor: Tamara" - "Teich von Siloah - Autor: Ian Scott" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung 3.0 Unported", deren Bedingungen Sie einsehen können.