Sie sind hier: Startseite » Jerusalem » Via Dolorosa

Ecce-Homo-Convent

Jerusalem - Ecce-Homo-Basilika
Jerusalem - Ecce-Homo-Basilika Kuppel der Ecce-Homo-Basilika - Foto: Wikipedia - Autor: Magister - Lizenz s.u.



Überblick

Jerusalem - Ecce-Homo-Convent
Jerusalem - Ecce-Homo-Convent Blick auf den sogenannten Ecce-Homo-Bogen in der Via Dolorosa - Foto: Wikipedia (Public domain)



Hier im Anfangsbereich der Via Dolorosa befindet sich der Ecce-Homo-Convent - das Kloster der Schwestern von Zion - deren Nonnen zur Kongregation Notre-Dame de Sion gehören, einer Gemeinschaft, die 1847 von Alphonse Ratisbonne gegründet wurde. Das Kloster wurde im 19. Jahrhundert errichtet und enthält bedeutende archäologische Funde aus der römischen Zeit Jerusalems. Im Jahr 1857 kaufte ein ehemaliger französischer Jude und Atheist, der zum Katholizismus übergetreten war und später Mitglied der Gesellschaft Jesu wurde, wo er 1848 seine Priesterweihe empfing, ein Stück Land mit einigen Ruinen darauf an der Via Dolorosa. Zwischen 1858 und 1862 baute er eine Basilika - die Ecce Homo Kirche - ein Waisenhaus für Mädchen und ein kleines Klostergebäude - den Ecce-Homo-Convent.


Jerusalem - Ecce-Homo-Convent
Jerusalem - Ecce-Homo-Convent Seitenansicht des Klosters in der Via Dolorosa - Foto: Wikipedia - Autor: Deror Avi - Lizenz s.u.


Schon bald wurde der Platz im Kloster zu klein und die Nonnen kauften einige der umliegenden arabischen Häuser, integrierten sie in das Kloster und eröffneten bald darauf eine medizinische Ambulanz auf dem Klostergelände. Durch die Einführung der staatlichen Unterstützung für Waisen, zuerst von der osmanischen Regierung und später (ab 1948) von der israelischen Regierung wurde das Waisenhaus nicht mehr benötigt und die Gebäude wurden für andere religiöse Zwecke verwendet. Seit 1967 unterhält das Kloster hier ein Gästehaus und eine Bibliothek. Das Besondere an diesem Kloster ist das unterirdische Gebiet unterhalb der Klostergebäude, denn hier und unter der Verurteilungskapelle wurden römische Steinplatten entdeckt.


Jerusalem - Ecce-Homo-Bogen
Jerusalem - Ecce-Homo-Bogen Detail des Ecce-Homo-Bogen in Jerusalem - Foto: Wikipedia - Autor: Michele1x2 - Lizenz s.u.


Diese Platten wurden einst als das Stein- oder Mosaikpflaster eines Platzes (Lithostrotos) in Jerusalem bekannt, der aus der Zeit Jesu stammen soll. Gabbata hieß nach Joh 19,13 EU ein mit Steinen oder Mosaikboden gepflasterter Platz in Jerusalem. Dort übte der Präfekt des Römischen Reiches über die Provinz Judäa, Pontius Pilatus, um 30 sein Richteramt aus:

„Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf Hebräisch Gabbata, heißt.“

Der Begriff wird im Neuen Testament nur dieses eine Mal erwähnt, hat hier jedoch entscheidende Bedeutung: Der Satz leitet die Verurteilung Jesu zur Kreuzigung ein. Neuere archäologische Untersuchungen zeigen aber an, dass es sich hier um die Pflasterung der östlichen der beiden Foren aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. handelt, die unter Hadrian nach dem Ende des Bar-Kochba-Aufstand (132-136) auf den Ruinen von Jerusalem im Rahmen der Neugestaltung der alten Stadt mit dem neuen Namen Colonia Aelia Capitolina fertiggestellt worden sind.



The so-called Ecce Homo arch, a triple-arched gateway, built by Hadrian, as the entrance to the eastern Forum of Aelia Capitolina, Ecce Homo Church, Jerusalem (15454753320)

Altar in der Ecce-Homo-Basilika in der Via Dolorosa in Jerusalem - eingebunden über Wikimedia Commons


Struthion Pool

Jerusalem - Ecce-Homo-Convent
Jerusalem - Ecce-Homo-Convent Struthion Pool - Foto: Wikipedia (Public domain)


Unter den Steinquadern befindet sich eine große Zisterne, die einst das Regenwasser über die Dachrinnen der Gebäude auf dem Forum sammelte. Vor Hadrian war diese Zisterne ein frei zugängliches Wasserbecken, das später durch ein Bogengewölbe geschützt wurde. Die Existenz dieser Wasserstelle wird auch im ersten Jahrhundert durch Flavius Josephus bestätigt, der die Wasserstelle als Struthius (wörtlich Spatz) bezeichnet. Dieses Wasserbecken, später als Struthion Pool bekannt, wurde ursprünglich im Rahmen einer offenen Wasserleitung aus der Zeit der Hasmonäer mit Wasser aus einer bisher noch unbekannten Quelle versorgt [3].


Ecce Homo Basilika

Jerusalem - Ecce-Homo-Convent
Jerusalem - Ecce-Homo-Convent Interior der Ecce-Homo-Basilika - Foto: Wikipedia - Autor: Otter - Lizenz s.u.


Zum Kloster der Schwestern von Zion gehört auch die Ecce-Homo-Basilika in der Via Dolorosa in Jerusalem. Es handelt sich um eine Kirche aus der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Die Kirche entstand an dem Platz, wo nach dem Evangelium und der christlichen Tradition Jesus von Pontius Pilatus vor das Volk hinausgeführt wurde mit den Worten: "Ecce Homo" (Übersetzung aus dem griechischen Urtext: "Siehe, der Mensch"). Die Kirche liegt am Rande des unter Kaiser Hadrian errichteten Forums (135) der Stadt Aelia Capitolina. Hinter dem Altar der Kirche ist ein Teil des sogenannten Ecce-Homo-Bogen zu sehen, den man ursprünglich als Teil eines Tores zur Festung Antonia ansah, der aber als Eingang zum östlichen Forum der Aelia Capitolina identifiziert wurde.


Jerusalem - Ecce-Homo-Convent
Jerusalem - Ecce-Homo-Convent Seitenansicht des Klosters in der Via Dolorosa - Foto: Wikipedia - Autor: Deror Avi - Lizenz s.u.


Der mittlere Teil des Bogens ist außerhalb der Kirche zu finden, hier überspannt er die Via Dolorosa. Der Bogen besitzt einen Durchgang zum angrenzenden Derwischkloster, deren erstes Gebäude aus dem 16. Jahrhundert den südlichen Teil des Bogens noch enthielt. Beim Abriß und der anschließenden Neuerrichtung des Klosters wurde dieser Teil des Bogens zerstört. Es ist bis heute immer noch nicht abschließend geklärt, ob dieses Tor nicht doch aus dem ersten Jahrhundert stammt und vielleicht ein Stadttor gewesen sein könnte. Vom Dach des Ecce-Homo-Convent bietet sich eine fantastische Aussicht über die Altsstadt von Jerusalem. Pilger sind hier willkommen- es gibt Übernachtungsmöglichkeiten für einzelne Pilger und auch für Gruppen. Wo könnte man schöner seinen Jerusalemaufenthalt verbringen und genießen als in dieser authentischen und kontemplativen Atmosphäre.


Informationen:

Jerusalem - Ecce-Homo-Bogen
Jerusalem - Ecce-Homo-Bogen Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Der mittlere Teil des auch als Hadriansbogen bekannten Tores überspannt auch heute noch die Via Dolorosa. Der Kirchenbau wurde 1864 fertiggestellt und 1921 von Papst Leo XIII. zur Basilika erhoben.

Adresse:

Ecce Homo Convent

Communauté du Chemin Neuf,
Via Dolorosa 41

Jerusalem, 91190, Israel

Telefon: +972 2-627-7292

E-Mail: ndscomty (at) gmail.com
Internet: eccehomoconvent.org

Öffnungszeiten:

Montag - Samstag 08.30 - 12.30 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr, Sonntags geschlossen;


Via Dolorosa

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)


Die Via Dolorosa ist die bekannteste Straße in Jerusalem. Der Name kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet "schmerzhafter Weg, Leidensweg". Sie führt durch die Altstadt von Jerusalem und beginnt am Löwentor, das auch als Stephanstor bekannt ist, weil hier die Steinigung des Märtyrers in Gegenwart eines gewißen Saulus aus Tarsus geschah. Von hier kommt man nach wenigen Metern zur Geißelungskapelle der Franziskaner als II. Station des Kreuzwegs und die Straße zieht sich über insgesamt 14 Stationen bis zur Kirche....

Weitere Informationen zur Via Dolorosa in der Altstadt von Jerusalem finden Sie hier....!


Kreuzweg Teil 1

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa IV. Station - Via Dolorosa - Innenhof vor der armenisch-katholischen Kapelle beim armenisch-katholischen Patriarchat - Jesus begenet seiner Mutter


Der Erste Teil des Kreuzwegs beginnt an der Festung Antonia westlich der Kirche des Heiligen Grabes und die Distanz bis zur Grabeskirche beträgt etwa 600 Meter. Es ist ein Muss für jeden christlichen Jerusalembesucher, diese Route, die seit dem 18. Jahrhundert so festgelegt wurde, zu besuchen. Die Straße - Via Dolorosa - ist heute im östlichen Teil eine Altstadtstraße (Löwentorstraße), während der westliche Teil durch verwinkelte Gässchen zwischen den alten Häusern führt, teilweise mit Bogengängen überdeckt....

Weitere Informationen zum Teil 1 - Kreuzweg in der Via Dolorosa - in der Altstadt von Jerusalem finden Sie hier....!


Kreuzweg Teil 2

Jerusalem - Via Dolorosa
Jerusalem - Via Dolorosa VI. Station - Via Dolorosa - Säule im Mauerwerk vor der griechisch-katholischen Kirche - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Der Bericht über den zweiten Teil des Kreuzwegs in der Jerusalemer Altstadt beginnt an der sechsten Station in der Via Dolorosa. Eine kleine Säule in der Wand markiert den Platz, an dem Veronika einst hier an diesem Ort gelebt haben soll. Als Jesus mit dem Kreuz hier vorbeizog, erkannte sie seine Schwäche und reichte Jesus das Schweißtuch. Diese sechste Station ist dem Andenken der Veronika gewidmet, die gemäß einer christlichen Tradition aus dem 15. Jahrhundert hier wohnte...

Weitere Informationen zum zweiten Teil des Kreuzwegs in der Altstadt von Jerusalem in der Via Dolorosa und in der Grabeskirche finden Sie hier....!


Quellenangabe:


1.: Die Informationen zur Geschichte des Klosters der Schwestern von Sion in Jerusalem basieren auf dem Artikel Convent of the Sisters of Zion (Stand vom 03.11.2009) und stammen mit den Fotos "Titelfoto: Detail der Geißelungskapelle - Autor: benito roveran" - "Seitenansicht des Klosters in der Via Dolorosa (2 Fotos) - Autor: Deror Avi" - "Kuppel der Ecce-Homo-Basilika - Autor: Magister" - "Detail des Ecce-Homo-Bogen in Jerusalem - Autor: Michele1x2" - "Interior der Ecce-Homo-Basilika - Autor: Otter" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotodateien wurden unter den Bedingungen der Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.


Fotos Ecce Homo Convent